Adolf Hitler war in einem Museum in Indonesien ein besonders populäres Foto-Motiv für Selfies. Nun wurde die Figur nach Protesten entfernt. Zuvor hatten einige Besucher – darunter Kinder – mit dem Hitlergruß daneben posiert.

Foto: AFP/Henryanto

Kein Selfie mehr mit Hitler: Ein Museum in Indonesien hat nach Protesten eine lebensgroße Figur Adolf Hitlers entfernt, die vor einem Auschwitz-Foto ausgestellt war. Das De ARCA Statue Art Museum in der Stadt Yogyakarta zeigt Wachsfiguren von insgesamt rund 80 Persönlichkeiten.

Besonders beliebtes Fotomotiv

Die Hitler-Figur war ein besonders beliebtes Fotomotiv: Viele Besucher posierten neben dem Diktator, der breitbeinig vor dem Eingangstor mit dem Spruch "Arbeit macht frei" stand, für Selfies.

Hitlergruß bei Fotos dabei

Auf Fotos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie einige Besucher neben dem Exponat den Arm zum Hitler-Gruß heben. Auch Kinder posierten neben dem Diktator.

Simon-Wiesenthal-Zentrum schritt ein

Nachdem Fotos in ausländischen Medien veröffentlicht wurden, hagelte es Protest. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum, das sich für die Erinnerung an den Holocaust und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen einsetzt, forderte die Entfernung der Hitler-Figur, wie Museumsmanager Jamie Misbah am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

"Wollten keine Empörung hervorrufen"

"Wir wollen keine Empörung hervorrufen", sagte Misbah. "Unser Ziel ist es, mit dem Zeigen der Hitler-Figur zur Bildung beizutragen." Es sei zudem "normal", dass Besucher vor Ausstellungsstücken für Fotos posierten. Aber das Museum respektiere es, wenn das Hitler-Exponat Menschen in aller Welt verärgert habe.

Mangelndes Wissen über Holocaust

Historikern zufolge gibt es in Indonesien ein mangelndes Wissen über den Holocaust. In der Stadt Bandung auf Java gab es mehrere Jahre lang ein Nazi-Cafe, in dem die Gäste von Kellnern in SS-Uniform bedient wurden.