Berlin/Madrid/Barcelona – Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hat sein hartes Vorgehen gegen die Regierung Kataloniens verteidigt. "Viele werfen mir vor, ich hätte keine politischen Lösungen gesucht. Aber Sie können mir glauben: Es gab keine Alternative", sagte Rajoy dem deutschen "Handelsblatt" vom Montag.

"Die Krise in Katalonien ist das größte Problem, das ich in all meinen Jahren als Regierungschef erlebt habe", erklärte Rajoy. Er habe versucht, sich mit dem inzwischen abgesetzten Regionalregierungschef Carles Puigdemont zu einigen, doch das sei nicht möglich gewesen.

Rajoy: Unterstützung der EU entscheidend

Im Streit um die Unabhängigkeit hatte Madrid die Region Ende Oktober unter Zwangsverwaltung gestellt und die katalanische Regierung abgesetzt. Diese hatte am 1. Oktober ein illegales Referendum über die Trennung von Spanien abgehalten und Ende Oktober die Unabhängigkeit erklärt. Am 21. Dezember finden Neuwahlen in der Region statt.

Rajoy nannte die Unterstützung der EU entscheidend. "Sie war fundamental", sagte er dem "Handelsblatt". "Und sie war auch deshalb so wichtig, weil die katalanische Unabhängigkeit nicht nur gegen Spanien gerichtet war, sondern gegen ganz Europa." (APA, 13.11.2017)