Ankara – Fast eineinhalb Jahre nach einem Anschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen mit zahlreichen Todesopfern hat der Prozess gegen 46 mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) begonnen. Ihnen werde unter anderem vorsätzliche Tötung und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen, berichtete die Nachrichtenagentur DHA am Montag.

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft fordere jeweils lebenslänglich. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, 16 der Verdächtige seien russische Staatsbürger, weitere seien Syrer, Türken, Ägypter, Tunesier und Algerier. Nach vier Angeklagten werde noch gefahndet. Bei dem Anschlag am 28. Juni 2016 hatten sich drei Selbstmordattentäter am internationalen Terminal des Atatürk-Flughafens in die Luft gesprengt. Der Anschlag forderte 46 Todesopfer, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Die türkische Führung macht den IS für die Tat verantwortlich, der sich jedoch nicht dazu bekannte.

Um die Nationalität der Attentäter gab es zunächst Verwirrung. Kurz nach dem Anschlag hatte es aus türkischen Regierungskreisen geheißen, die Attentäter seien aus Usbekistan, Kirgistan und der russischen Region Dagestan. DHA berichtete jedoch unter Berufung auf die Anklageschrift, bei den Selbstmordattentätern habe es sich um die russischen Staatsbürger Rakim Bulgarow, Wadim Osmanow und eine nicht identifizierte Person gehandelt. (APA, 13.11.2017)