Teheran/Beirut – Der Iran hat positiv auf Äußerungen des in Saudi-Arabien zurückgetretenen libanesischen Regierungschefs Saad al-Hariri reagiert. Hariris Interview gebe Anlass für "eine geringe Hoffnung auf die Möglichkeit seiner Rückkehr in den Libanon", sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums am Montag dem staatlichen Fernsehsender.

Hariri hatte am Sonntag in einem Fernsehinterview aus Saudi-Arabien gesagt, er sei ein freier Mann und werde in den nächsten zwei bis drei Tagen in den Libanon zurückkehren. Er könne seinen Rücktritt zurücknehmen, wenn sich die schiitische Hisbollah-Bewegung im Libanon aus regionalen Konflikten wie im Jemen heraushalte. Libanesischen Regierungsvertretern zufolge wird Hariri gegen seinen Willen in Saudi-Arabien festgehalten.

Umstände des Rücktritts ungeklärt

Die bisher ungeklärten Umstände von Hariris Rücktritt haben den Libanon in die vorderste Linie des Konflikts der Erzfeinde Iran und Saudi-Arabien gebracht. Saudi-Arabien wirft der Hisbollah vor, an einem Raketenangriff aus dem Jemen auf die saudische Hauptstadt Riad Anfang des Monats beteiligt gewesen zu sein. Die Hisbollah verfügt über Kampfverbände und wird vom Iran unterstützt, mit dem das sunnitische Saudi-Arabien um die Vorherrschaft in der Region ringt.

An den Finanzmärkten wurden die Hariri-Äußerung als Zeichen der Entspannung gewertet. Die Dollaranleihen des Libanon erholten sich. (APA, Reuters, 13.11.2017)