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Ein Händeschüttel ztum Abschied: Dominic Thiem und Grigor Dimitrow.

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Stark drauf: David Goffin.

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London – Dominic Thiem hat am Montag sein erstes Match als neue Nummer vier der Welt verloren. Der 24-Jährige unterlag zum Auftakt der ATP Finals dem als Nummer sechs gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow nach 2:21 Stunden 3:6, 7:5, 5:7. Im zweiten Gruppenspiel verlor Rafael Nadal überraschend gegen David Goffin 6:7 (5), 7:6 (4), 4:6.

Nadal, dessen Antreten wegen einer Knieverletzung fraglich gewesen war, hatte während des Spiels entschieden, seine Saison zu beenden. Daran hätte auch ein Sieg über Goffin nichts geändert, gab der Weltranglisten-Erste am Montagabend bekannt. Er wird in der Gruppe "Pete Sampras" von Pablo Carreno Busta ersetzt, der damit nächster Gegner Thiems am Mittwoch ist.

Schwacher Auftakt

Vor rund 15.000 Zuschauern in der O2-Arena durfte am Ende Dimitrow, der in direkten Duellen mit Thiem auf 2:2 stellte, jubeln. Thiem hatte bei 5:5 im dritten Satz alle Chancen, die 200 ATP-Zähler sowie 191.000 US-Dollar für den Sieg im ersten Gruppenspiel zu holen, musste jedoch abermals ein knappes Match aus der Hand geben.

Die Begegnung begann zunächst alles andere als erfreulich für Thiem, der bei seinen Aufschlag-Spielen weit mehr Mühe hatte als Dimitrow. Zum 2:4 musste der Niederösterreicher dann auch sein Service abgeben. Insgesamt brachte er es im ersten Durchgang nur zu einer 37-Prozent-Quote mit dem ersten Aufschlag und konnte sich auch keinen einzigen Breakball erspielen. Nach 38 Minuten beendete Dimitrow den ersten Satz zum 6:3. Nur zwei Vorhand-Winner sowie drei Asse, aber 14 unerzwungene Fehler sprachen zu dem Zeitpunkt Bände.

Langsam, aber doch steigerte sich Thiem. Sowohl beim Aufschlag als auch bei der Verlässlichkeit seiner Schläge. So ging es mit dem Service bis zum 5:5, ehe der zuvor ungefährdete Thiem bei 30:40 einen Breakball abwehren musste, was ihm aber auch gelang. Beim Stand von 6:5 erarbeitete sich Thiem dann seine ersten drei Breakbälle des Spiels überhaupt und verwandelte gleich den ersten Satzball zum 7:5.

Angefeuert von Coach Günter Bresnik, seinen Eltern Wolfgang und Karin Thiem, seinem Bruder Moritz und auch von der französischen Weltklasse-Tennisspielerin Kristina "Kiki" Mladenovic begann Thiem den dritten Satz mit dem Aufschlag. Die Weltranglisten-Elfte saß auch schon bei den US Open in New York im Lager von Thiem, diesmal aber Seite an Seite mit Mama Thiem. Bei 2:2, 15:40 wehrte Thiem noch zwei Breakbälle ab. Als er jedoch beim nächsten Servicegame bei 3:3 neuerlich 15:40 zurücklag, nutzte Dimitrow mit einem sehenswerten Volleystopp die Chance zum ersten Break im letzten Durchgang.

Thriller

Thiem konnte im Anschlussgame bei 3:4 einen 0:30-Vorsprung nicht zum Breakball nutzen, Dimitrow stellte auf 5:3. Bei 30 beide fehlten Dimitrow nur noch zwei Punkte zum Sieg, doch Thiem gelang mit seinem ersten Rückhand-Winner das 30:40. Wie schon im zweiten Satz nutzte er die erste Breakchance zum 5:5, lag danach aber schnell 0:30 zurück und gab mit zwei Doppelfehlern in Folge sein Service zum 5:6 ab. Dimitrow wackelte dann trotz 40:15 noch, nutzte aber seinen dritten Matchball zum Sieg.

"Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Match gewonnen habe. Besonders auf diese Art und Weise ist es nicht leicht, hier zum ersten Mal zu spielen", erklärte Dimitrow, der als erster Bulgare beim Masters dabei ist. "Es war ein Traum, dass ich bei diesem Turnier dabei sein kann, aber es war nicht nur, um mitzuspielen, sondern ich möchte gewinnen." (APA, 13.11.2017)