Vaduz – Wegen Betrugs und Geldwäscherei ist der einst höchste Verfassungsrichter von Liechtenstein zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der 69-Jährige hat zwar seine Schuld eingeräumt, aber gegen das Strafmaß Berufung eingelegt, wie der leitende Staatsanwalt des kleinen Fürstentums zwischen der Schweiz und Österreich am Montag der Schweizer Nachrichtenagentur sda sagte.

Der Mann hatte die Verurteilung wegen schwerer Untreue, schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Geldwäsche selbst nicht angefochten.

Überblick verloren

Nach Angaben des Gerichts ging es um eine Summe von 13 Millionen Schweizer Franken (gut elf Millionen Euro). Der Jurist hatte Freunden und Bekannten versprochen, das Geld als Treuhänder zu verwalten. Er habe den Überblick über die Geschäfte verloren, sagte er vor Gericht. Das Geld ist weg.

Das reiche Liechtenstein hat rund 37.000 Einwohner. Es war jahrelang als Finanzplatz für unsaubere Geldgeschäfte verschrien. Seitdem hat das Fürstentum die Bankenaufsicht verschärft. Die Banken verwalten Milliardenvermögen. Staatsoberhaupt ist Fürst Hans-Adam II., der die Staatsgeschäfte aber seinem Sohn Erbprinz Alois überlassen hat. (APA, 13.11.2017)