Ein Bild des Jammers.

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Ein Bild der Freude.

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Da geht er dahin, Gianluigi Buffon.

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Mailand – Italien hat erstmals seit 1958 eine WM-Teilnahme verpasst. Die Azzurri kamen im Playoff-Rückspiel gegen Schweden trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus und leisten damit im kommenden Sommer bei der WM in Russland den Niederlanden und der Türkei als Zuschauer Gesellschaft.

Die Italiener boten zwar im Gegensatz zum 0:1 im Hinspiel in Stockholm eine engagierte und teilweise auch gute Leistung, am Ende konnte aber auch der heilige Syrus, der Schutzpatron des Giuseppe-Meazza-Stadions, nicht helfen. Während Kapitän Gianluigi Buffon und Co nach dem Abpfiff in Tränen ausbrachen, feierten die Gäste, denen Ex-Kapitän Zlatan Ibrahimovic die Daumen drückte, ihre zwölfte WM-Teilnahme.

Der Playoff-K.-o. dürfte auch für Nationaltrainer Gian Piero Ventura Folgen haben, über seine Ablösung spekulieren die Medien bereits seit Wochen.

Offensive Italiener

Vor 72.000 Zuschauern suchten die Italiener vom Start weg ihr Heil in der Offensive. Bereits in der neunten Minute forderten sie einen Elfmeter, als Ludwig Augustinsson im Strafraum Marco Parolo einen Schubser verpasste. Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz ließ aber zu Recht weiterspielen und verwarnte stattdessen Giorgio Chiellini, der lautstark protestiert hatte.

Auf der anderen Seite verwehrte er Schweden einen Elfmeter, nachdem Matteo Darmian den Ball unabsichtlich mit der Hand touchiert hatte. Pech hatten die Schweden in der 19. Minute, als sich Jakob Johansson ohne Fremdeinwirkung verletzte und mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden musste. Für den Torschützen aus dem Hinspiel brachte Trainer Janne Andersson Gustav Svensson. Wenig später hatten die Italiener durch Antonio Candreva ihre erste gute Möglichkeit.

Chancen waren da

Nach einer knappen halben Stunde lag der Referee falsch, als er ein Handspiel von Andrea Barzagli im italienischen Strafraum übersah. Emil Forsberg reklamierte anschließend heftig und sah ebenfalls die gelbe Karte. Die beste Möglichkeit der Italiener vergab in der 40. Minute Ciro Immobile, Andreas Granqvist rettete für den bereits geschlagenen Torhüter Robin Olsen auf der Linie.

Auch nach dem Seitenwechsel drückte Italien aufs Tempo und scheiterte bei einem abgefälschten Schuss von Alessandro Florenzi (67.) an der Latte. Ein Angriff nach dem anderen rollte Richtung Tor der Skandinavier, die aber mit Glück und Geschick ihr Wunschergebnis über die Zeit brachten.

Buffon hört auf

Für Buffon, der seine sechste WM-Teilnahme verpasste, war das 175. Länderspiel auch sein letztes. Mit Milans 18-jährigem Stammgoalie Gianluigi Donnarumma steht der Nachfolger schon bereit. "Ich bin traurig, dass meine Nationalmannschaftskarriere so endet", sagte Buffon, der 20 Jahre lang das italienische Tor gehütet hat. (sid, red, 13.11.2017)

Für die WM 2018 (14. Juni bis 15. Juli) in Russland qualifiziert (32 Teilnehmer):

Europa (14 Plätze):
Russland (Gastgeber), Deutschland (Titelverteidiger), Belgien, England, Spanien, Polen, Serbien, Island, Portugal, Frankreich, Schweiz, Kroatien, Schweden

Afrika (5):
Nigeria, Ägypten, Senegal, Marokko, Tunesien

Südamerika (4 oder 5):
Brasilien, Uruguay, Argentinien, Kolumbien (Peru im Playoff gegen Neuseeland)

Asien (4 oder 5):
Iran, Japan, Südkorea, Saudi-Arabien (Australien im Playoff gegen Honduras)

Nord- und Mittelamerika/Karibik (3 oder 4):
Mexiko, Costa Rica, Panama (Honduras im Playoff gegen Australien)

Ozeanien (0 oder 1):
Neuseeland im Playoff gegen Peru