Amazon will offenbar testen, ob werbefinanzierte Videostreaming-Angebote funktionieren

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Amazon arbeitet offenbar an einem werbefinanzierten Videostreaming-Dienst. Das berichtet das Branchenblatt AdAge unter Berufung auf Filmstudios und Medienunternehmen, mit denen Amazon Gespräche führte. Das neue Angebot soll parallel zum bestehenden Prime Video-Dienst erscheinen. Dieser kostet momentan 7,99 Euro pro Monat, wobei die meisten Nutzer nicht nur den Videostreaming-Dienst, sondern den Mitgliederclub Amazon Prime abonniert haben dürften.

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Um Werbeanzeigen verkaufen zu können, müsste Amazon detaillierte Zahlen über seine Zuseher an die Werbekunden weitergeben. Angeblich will der IT-Konzern ein flexibles Modell einführen, bei dem sich die Kosten für Werbeclips an der tatsächlichen Anzahl der Zuseher orientieren. Außerdem sollen zusätzliche Kanäle bei Amazon eingeführt werden, in denen Externe ihre Inhalte vermarkten können.

Ausbau der Mediensparte

Im Musikstreaming-Markt zeigt Spotify, dass ein werbefinanziertes Angebot gut ankommt. Durch seine Gratisnutzer ist Spotify mit Abstand der populärste Musikdienst. Amazon hat zusätzliche Vorteile: Die beworbenen Produkte könnten dann etwa bei Amazon selbst erworben werden. Der Konzern konzentriert sich momentan darauf, seine Medieninhalte auszubauen. Erst diese Woche wurde etwa bekannt, dass sich Amazon für bis zu 250 Millionen Dollar die Rechte an "Herr der Ringe" gesichert hat. (red, 14.11.2017)