Wien – Die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) hat 2017 nach drei Quartalen deutlich mehr verdient. Das Konzernergebnis konnte von 433 auf 910 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Der Zinsüberschuss stieg im Jahresvergleich um 2,2 Prozent auf 2,39 (2,34) Milliarden Euro. Die neuen Kreditrisikovorsorgen gingen um 68 Prozent von 501 auf 160 Millionen Euro zurück. Am Ausblick wurde nichts geändert.

"Wir sind mit dem Ergebnis der ersten neun Monate sehr zufrieden", so RBI-Chef Johann Strobl am Dienstag in einer Presseaussendung. Der breite wirtschaftliche Aufschwung in CEE spiegle sich in allen Segmenten wider. "Wir schreiben in allen Märkten Gewinne", betont Strobl. Bei der Reduzierung der notleidenden Kredite sei man gut vorangekommen und habe die Ziele für dieses Jahr bereits übererfüllt.

Zinsüberschuss in Russland

Die Kreditrisikovorsorgen konnte die RBI deutlich zurückfahren, und auch das operative Geschäft hat sich positiv entwickelt. Hauptverantwortlich für das leicht verbesserte Zinsergebnis war ein währungsbedingter Anstieg des Zinsüberschusses in Russland in Höhe von 62 Millionen Euro. In anderen Märkten kam es dagegen wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus zu leichten Rückgängen.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich aufgrund von Währungsaufwertungen in Osteuropa und höheren Umsätzen um 8 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro. Während die Betriebserträge um 4 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro stiegen, blieben die Verwaltungsaufwendungen mit 2,29 Milliarden Euro relativ konstant.

Gestiegene Betriebserträge

Die Cost-Income-Ratio (CIR) verbesserte sich aufgrund der gestiegenen Betriebserträge um 2,5 Prozentpunkte auf 58,9 Prozent. Ziel ist mittelfristig ein Wert zwischen 50 und 55 Prozent.

Der Anteil der notleidenden Kredite (NPL-Ratio) ging gegenüber Jahresultimo 2016 um 2 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent zurück. Verantwortlich dafür waren geringere Zuflüsse, Verkäufe und Ausbuchungen. Ihnen standen Wertberichtigungen in Höhe von 3,78 Milliarden Euro gegenüber. Daraus resultierte eine NPL-Coverage-Ratio von 69,4 Prozent nach 75,2 Prozent per Ende 2016.

Geschäfte der RZB enthalten

Per Ende September beliefen sich die Eigenmittel auf 12,5 Milliarden Euro. Bezogen auf das Gesamtrisiko ergab sich damit eine Kernkapitalquote (Tier 1-Ratio – fully loaded) von 12,5 Prozent. Mittelfristig werden rund 13 Prozent angestrebt. Die Eigenmittelquote (fully loaded) betrug von 17,9 Prozent.

Am Ausblick habe sich nichts geändert, so die RBI. Sie erwartet, dass die Netto-Kreditrisikovorsorgen 2017 aufgrund hoher Rückflüsse und Verkäufen notleidender Kredite deutlich unter dem Niveau von 2016 (758 Millionen Euro) bleiben werden. Die NPL-Ratio soll weiter sinken.

Seit Jänner ist erstmals auch das Geschäft der fusionierten Raiffeisen Zentralbank (RZB) in den Zahlen der RBI voll enthalten. (APA, 14.11.2017)