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Wie behandeln Österreichs Firmen Bewerber? Vergleichsweise gut, sagen die Autoren der "Best Recruiters"-Studie. Österreichische Arbeitgeber reagierten besonders flott auf Bewerbungen.

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PwC erreichte bereits zum zweiten Mal Platz eins im Ranking der besten Recruiter.

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In der Studie "Best Recruiters" untersucht der Career-Verlag in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien jedes Jahr die größten Arbeitgeber auf die Qualität ihres Personalrecruitings. Auf Position eins schaffte es heuer bereits zum zweiten Mal PwC Österreich (92,5 Punkte). 1,5 Prozentpunkte dahinter – und damit auf dem zweiten Platz – landete BDO Austria, auf Platz drei ISS Facility Services (90,5 Punkte).

Außerdem in den Top Ten: Die Eurest Restaurationsbetriebs-GmbH (Platz vier), die Österreichischen Lotterien (Platz fünf), Deloitte Österreich (Platz sechs), LKW Walter (Platz sieben), Hofer (Platz acht), Voestalpine (Platz neun) und die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (Platz zehn).

Untersucht wurden für die "Best Recruiters"-Studie" die 400 Top-Arbeitgeber in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Entscheidend für das Abschneiden waren 136 Kriterien, darunter: Social-Media-Aktivitäten und Mobile Recruiting, Qualität, Online-Stellenausschreibungen, Bewerberfeedback, der Bewerbungsprozess und die Karriere-Website.

Oft nicht barrierefrei

Nachdem der Schwerpunkt der Studie diesmal auf dem Thema Disability lag, wurde untersucht, ob Karriere-Websites barrierefrei gestaltet sind. Das Ergebnis: Drei Viertel sind es nicht. "Texte in einfacher Sprache oder die Möglichkeit, sich Inhalte vorlesen zu lassen, wären jedoch eine Grundvoraussetzung, um Personen mit besonderen Bedürfnissen Zugang zum Jobmarkt zu ermöglichen" heißt es in einer Aussendung zur Studie. Nur jeder achte Arbeitgeber begrüße in den Stellenanzeigen aktiv die Bewerbung von Personen mit Einschränkungen.

Das Studienteam verschickte für "Best Recruiters" außerdem Testbewerbungen sowie E-Mail-Anfragen und kontaktierte Arbeitgeber telefonisch. Diesmal ließ man die angeblichen Bewerber auch nach einer Ansprechperson für Bewerber mit Behinderung fragen. Arbeitgeber hätten sich bei der Beantwortung "hilfsbereit und offen" gezeigt, lautet das Fazit. "Mehr als die Hälfte der Unternehmen schickten innerhalb von drei Werktagen eine Rückmeldung auf die Anfrage."

Andere Wege des Recruitings

Getestet wurde erstmals auch, wie Firmen auf Anfragen via Social Media reagieren. Per Facebook fragte man also, ob es für das Bewerbungsgespräch einen Dresscode gebe – nur jede sechste Anfrage wurde beantwortet.

Ein weiteres Resultat der Studie ist, dass der klassische Weg des Recruitings – mittels ausgeschriebener Stellenanzeigen – immer mehr an Bedeutung verliert. Bei mehr als der Hälfte aller Arbeitgeber (53 Prozent) können sich Bewerber bereits in einem Talentepool registrieren. So kann zu einem späteren Zeitpunkt auf ihre Unterlagen zurückgegriffen werden. Auch die Evidenzhaltung nach Verstreichen der Bewerbungsfrist scheint mit 28 Prozent verbreitet. (lib, 15.11.2017)