Moskau – Der russische Inlandsgeheimdienst hat nach eigenen Angaben im Moskauer Raum 69 mutmaßliche Anhänger der fundamentalistischen islamischen Bewegung Tablighi Jamaat festgenommen. Die Gruppe unter Führung von Zuwanderern aus Zentralasien habe sich streng konspirativ verhalten, teilte der FSB am Dienstag mit. Bei den Festgenommenen seien extremistische Literatur und Datenträger sichergestellt worden.

Tablighi Jamaat ist eine von indischen und pakistanischen Muslimen ausgehende Missionsbewegung, die ähnlich wie die Salafisten einen rückwärtsgewandten Islam predigt. In Russland ist die Bewegung seit 2009 als extremistisch verboten. In Deutschland wird Tablighi Jamaat nicht als terroristisch eingestuft, islamistische Terroristen sollen aber gelegentlich die Strukturen der Gruppe genutzt haben.

Seit dem Bombenanschlag auf die U-Bahn von St. Petersburg im April mit 14 Toten suchen die russischen Behörden verstärkt unter Migranten aus Zentralasien nach mutmaßlichen Extremisten. Der Attentäter war damals ein junger Mann aus Kirgistan. Der FSB teilte zwar regelmäßig Festnahmen mit, die Angaben sind aber kaum überprüfbar. (APA, 14.11.2017)