Sanaa – Bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen ist die Funknavigation des Flughafens von Sanaa jemenitischen Rebellen zufolge zerstört worden. Dadurch werde der ohnehin begrenzte Zugang zu Hilfsgütern zusätzlich erschwert, erklärten die schiitischen Houthi-Rebellen am Dienstag.

Durch den Luftangriff sei die Navigationsstation des Flughafens vollständig zerstört worden. Flugzeuge der Vereinten Nationen (UN) und anderer humanitärer Organisationen könnten daher nicht mehr auf dem Flughafen von Sanaa landen, um Hilfsgüter zu liefern.

UN fordern von Saudi-Arabien Aufhebung der Blockade

Die Vereinten Nationen haben erneut an die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz appelliert, die anhaltende Blockade der Seehäfen des Jemen sofort zu beenden. Andernfalls sei das Leben von Millionen Menschen in Gefahr, sagte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Jemen, Jamie McGoldrick, am Dienstag.

"Die humanitären Folgen von dem, was derzeit geschieht, sind unvorstellbar." Rund 21 Millionen Menschen benötigten Hilfe, sieben Millionen seien vollständig von Lebensmittellieferungen abhängig, sagte McGoldrick per Telefon aus Jordanien zu Journalisten in Genf.

Die Militärallianz Saudi-Arabiens kämpft gegen die schiitische Houthi-Bewegeung im Jemen. Vergangene Woche verhängte sie eine Blockade über alle Zugänge zum Land. Begründet wurde die Maßnahme mit iranischen Waffenlieferungen an die Houthis. Der Iran bestreitet die Vorwürfe. Den saudi-arabischen Plan, die jemenitische Bevölkerung durch den eigenen Hafen Jizan nördlich des Jemen und Aden im Süden zu versorgen, lehnte McGoldrick ab. Ein solches Vorhaben sei kompliziert, langsam, gefährlich und teuer. Es müssten alle Häfen sofort geöffnet werden. (APA, 14.11.2017)