Alice Weidel im Bundestag neben ihrem Sitznachbarn Alexander Gauland, während Kanzlerin Angela Merkel nach vorne geht.

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Berlin – AfD-Fraktionschefin Alice Weidel will nicht in den neuen Bundesvorstand ihrer Partei. "Ich habe keine Ambitionen, dem nächsten Bundesvorstand anzugehören", sagte Weidel der "Welt" mit Blick auf die Vorstandsneuwahlen beim AfD-Bundesparteitag Anfang Dezember in Hannover.

Vielmehr habe sie als Fraktionsvorsitzende im Bundestag den Auftrag, "meinen Fokus auf den Aufbau dieser Fraktion zu richten". Diesen Auftrag nehme sie "sehr ernst".

Derzeit gehört die 38-Jährige dem Bundesvorstand der rechtspopulistischen Partei als Beisitzerin an. Weidel sprach sich dafür aus, bei den Vorstandsneuwahlen in der AfD an der Doppelspitze festzuhalten. "Hier in der Bundestagsfraktion haben wir eine Doppelspitze mit Alexander Gauland und mir, das läuft gut", sagte sie. Auch in der Partei habe sich die Doppelspitze bisher bewährt.

Meuthen alleiniger Parteichef

Bis zum Austritt von Frauke Petry war die Doppelspitze der AfD mit Petry und Jörg Meuthen besetzt gewesen. Derzeit führt Meuthen die Partei allein, er will im Dezember erneut kandidieren.

Ob es dann wieder eine Doppelspitze geben soll, können nach Weidels Ansicht aber allein die Parteitagsdelegierten entscheiden. Dabei sei es ihrer Ansicht nach wichtig, dass bei den Vorstandswahlen "neben dem national-konservativen auch das freiheitlich-konservative Element in der Partei" weiter abgebildet werde.

Die Alternative für Deutschland (AfD) war bei der Bundestagswahl als drittstärkste Kraft ins Parlament eingezogen. Im Bundestag erhebt sie Anspruch auf den Vorsitz im Haushaltsausschuss.

Bisher werde über erhebliche Teile des Bundeshaushalts "sehr intransparent" entschieden, sagte Weidel. "Um diese Intransparenz zu beenden, streben wir als AfD-Fraktion den Vorsitz im Haushaltsausschuss an." (APA, 16.11.2017)