Bild nicht mehr verfügbar.

Richard Codray wird die Behörde bis Ende des Monats verlassen.

Foto: Ap/Jacquelyn Martin

New York – Der Chef der US-Behörde für Konsumentenschutz im Finanzwesen (CFPB) tritt ab. In einer E-Mail an seine Mitarbeiter kündigte Richard Cordray am Mittwoch an, die Behörde bis Ende des Monats zu verlassen. Cordray ist der erste Chef der CFPB, die Präsident Barack Obama nach der Finanzkrise zum Schutz von Bankkunden eingerichtet hatte.

"Zusammen haben wir reale und nachhaltige Erfolge erreicht, die das Leben der Menschen verbessert haben", erklärte Cordray. So habe die Behörde im Nachgang der Finanzkrise zwölf Milliarden Dollar (10,1 Milliarden Euro) für die Verbraucher zurückgewonnen.

Regelung im Senat gescheitert

Die Ankündigung kommt weniger als drei Wochen, nachdem der Senat mit 51 zu 50 Stimmen eine Regelung der CFPB abgewürgt hatte, die Sammelklagen gegen Banken und Kreditkartenfirmen ermöglicht hätte. Die Maßnahme war von Konsumentenschutzanwälten befürwortet und von der Wall Street strikt abgelehnt worden. Vizepräsident Mike Pence entschied das Votum im Senat mit seiner Stimme.

Präsident Donald Trump wird Cordrays Nachfolger ernennen. "Das ist kein Platz für einen weiteren von Trump eingesetzten Parteisoldaten der Industrie", erklärte die demokratische Senatorin Elizabeth Warren aus Massachusetts. Der republikanische Senator Tom Cotton aus Arkansas begrüßte den Rücktritt: Cordray habe versucht, die Politik des rechtmäßig gewählten Präsidenten zu konterkarieren. (APA, 16.11.2017)