Dokumentarisches zur UN-Klimakonferenz in Paris 2015.

Foto: filmdelights

Wien – Hinter dem Titel Guardians of the Earth verbirgt sich keine Comicverfilmung, die uns in der Vorweihnachtszeit noch einmal eine Vielzahl an käuflichem Tand beschert. Filip Antoni Malinowskis Dokumentarfilm zeigt aber dennoch einen Versuch der Weltenrettung inklusive tickenden Countdowns und eines Kurzauftritts unseres Action-Arnies.

Malinowski hatte mit seinem Team eine exklusive Dreherlaubnis für die Hauptversammlung der UN-Klimakonferenz in Paris 2015. Damals trafen 20.000 Unterhändler aus 195 Nationen zusammen, um die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber vorindustriellen Werten zu beschließen.

Deutscher Trailer.
Soleil Film

Die Wichtigkeit dieses Abkommens möchte man ebenso wie die Existenz eines von Menschen verursachten Klimawandels als bekannt annehmen, steht mit dem Temperaturanstieg doch das Fortbestehen von Pflanzen, Tieren, Menschen und Landmassen auf dem Spiel. Trotz der Dringlichkeit eines Beschlusses kann Guardians nicht die offenbar intendierte Spannung aus der Frage ziehen, ob und wie die Konferenz zu einem positiven Abschluss geführt werden kann.

Dennoch unbedingt sehenswert

Da helfen auch an Actionfilme erinnernde Stilmittel nichts. Einerseits ist der Ausgang hinlänglich bekannt, andererseits erfährt man auch kaum Konkretes aus den Verhandlungsrunden. Dennoch unbedingt sehenswert, und Gewährsmann Nummer eins ist Saleem Huq, Klimakonferenzveteran, der Zutritt zu den Treffen von Verhandlungsuntergruppen (Least Developed Countries) oder den besonders ambitionierten Nationen gewährt.

Mit Christiana Figueres, der damaligen Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, und anderen Unterhändlern zählt er zu den Helden des Dramas, während Saudi-Arabien (Öl) und Australien (Kohle) die auf der Leinwand präsentesten Schurken stellen.

Noch nicht vor Ort ist Donald Trump, der mit dem angekündigten Ausstieg der USA aus dem Übereinkommen als eine Art dunkler Overlord im Vor- und Abspann die klimapolitische Frage auch im aktuellen weltpolitischen Irrsinn andocken lässt. (Dorian Waller, 17.11.2017)