Umweltminister Andrä Rupprechter war zu Gast bei Armin Wolf in der "ZiB 2".

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Das Schönreden ist ein hartes Geschäft: Man tut alles, wirklich alles, um am Kern der Sache vorbeizuschiffen, deckt sodann mit einer aus irrelevanten Inhalten gestrickten Redseligkeit alles zu und lächelt zum Abschluss eisern. Wird gegen die Bagatellisierung Einspruch erhoben, so packt man vertrauensselige Füllwörter aus ("Schauen Sie") und versucht eine entspannt-amikale Gesprächshaltung zu suggerieren.

Das Interview in der Langfassung.
ORF

Das alles hilft aber nichts, wenn man die österreichische Klimaschutzpolitik zu verteidigen hat. Der aktuelle Index von Germanwatch weist der Alpenrepublik von 60 Plätzen den 35. zu. Zwar hatte Bundesumweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) in der ZiB-2 -Zuspielung live von der Klimakonferenz in Bonn die Trias "Weichspülen, Niederquatschen, Lächeln" drauf, doch war angesichts der von Armin Wolf vorgelegten Fakten nichts zu machen. Wenn die Treibhausgase nicht sinken, sondern steigen – um 3,2 Prozent im letzten Jahr –, dann muss ein Politiker in die Bredouille kommen.

Umweltbundesamt nach Klosterneuburg

Richtig schaurig wurde es aber erst, als Rupprechter versuchte, seine höchst umstrittene Entscheidung zu rechtfertigen, das Umweltbundesamt nach Klosterneuburg zu verlegen. "Ich wertschätze die Experten in meiner Delegation über alle Maßen", betonte er. Nur hat sich leider jeder von ihnen gegen die geplante Umsiedelung ausgesprochen.

Klar, man kann die sachverständigen Kollegen dennoch wertschätzen. Trump mag China trotz der Klimaerwärmung jetzt ja auch sehr.

Während Trump alles niederbulldozt, spürte Rupprechter aber ein Unbehagen und ersehnte das Interviewende mit den Worten "Das war's für mich dann". Ja, genau. (Margarete Affenzeller, 16.11.2017)