Dmitri Utkin, Anführer des Söldnerbataillons "Wagner", wird Generaldirektor der Concord Management & Consulting GmbH.

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Laut russischen Medien ist dem Chef der russischen Söldnergruppe "Wagner", Oberstleutnant Dmitri Utkin, die Beförderung zum General gelungen; genauer gesagt zum Generaldirektor der Concord Management & Consulting GmbH. Diese betreibt eine Reihe von Restaurants und gehört dem Präsident Wladimir Putin nahestehenden Oligarchen Jewgeni Prigoschin.

Utkin ist eine der dubiosesten Figuren der hybriden Kriegsführung, derer sich Russland seit einigen Jahren bedient. Der 1970 geborene Berufssoldat war bis 2013 Kommandant einer Spezialeinheit des Armeegeheimdiensts (GRU). Danach wechselte er zur privaten Moskauer Sicherheitsfirma Morgan Security Group, die in Syrien den "Slawischen Korpus" aufbaute, der die Armee von Staatschef Bashar al-Assad unterstützte.

Einsatz in Syrien und Ostukraine

Ein Jahr später war Utkin bereits Kommandant einer eigenen Einheit, die entsprechend seinem militärischen Decknamen "Wagner"-Truppe genannt wurde. Unter seiner Führung sollen bis zu 2500 Mann ohne offiziellen Kombattantenstatus gestanden haben. "Wagner"-Kämpfer trainierten dabei aber in engem Verband mit russischen Soldaten und Sondereinheiten und waren sowohl in Syrien als auch in der Ostukraine und auf der Krim aktiv.

Gesetzlich ist Söldnertum in Russland verboten. Der Kreml wollte das Auftauchen der "Wagner"-Truppe als private Sicherheitsfirma in Syrien und der Ukraine aber nicht kommentieren. Dafür hat das US-Justizministerium eine eindeutige Einschätzung bezüglich Utkin abgegeben und ihn im Sommer auf die Sanktionsliste gesetzt. Auf der steht auch Concord Management & Consulting.

Brisanter Öldeal

Besitzer Jewgeni Prigoschin sorgt großteils für die Versorgung der russischen Streitkräfte und Moskauer Schüler. Aber auch im Immobilien- und Mediensektor ist er aktiv, ihm wird etwa die Finanzierung der "Petersburger Trollfabrik" zugeschrieben.

Verbindungen zur "Wagner"-Truppe gibt es ebenfalls: Russische Medien berichteten im Sommer über einen brisanten Deal, wonach Prigoschins Firma Euro Police Ölförderrechte in Syrien erhalten soll. Diese Ölquellen sollte zuvor die "Wagner"-Truppe erobern und anschließend auch schützen. Offiziell wurden diese Vereinbarungen in Moskau und Damaskus nicht kommentiert. (André Ballin aus Moskau, 17.11.2017)