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Akkus im Kühlschrank – bringt kaum etwas.

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Stimmt es, dass man USB-Kabel nicht verlängern soll? Und läuft das Notebook länger, wenn man WLAN und Bluetooth ausschaltet? Die Experten der Zeitschrift "c't" haben solche Mythen unter die Lupe genommen. Bei vielen Entscheidungen setzt der Mensch auf Eingebungen, Ahnungen und Hörensagen. Doch Bauchgefühl ist kein guter Berater, wenn es um IT geht.

Akkus im Kühlschrank

Die meisten Mythen ranken sich um PC- und Notebook-Hardware: Nicht totzukriegen ist beispielsweise die weit verbreitete Meinung, dass Akkus im Kühlschrank länger halten. "Unsere Laborergebnisse zeigten, dass Akkus im Kühlschrank ihre Ladung zwar weniger schnell verlieren, aber so gering, dass man von einem deutlich spürbaren Ladungsgewinn nicht sprechen kann", erläutert c’t. "Das bestätigten auch über Monate geführte Messungen mit Notebook-Akkus. Hier brachte die Kühlung einen Vorteil von weniger als ein Prozent."

SSDs sind tatsächlich sparsamer als Festplatten

Ein anderer Mythos konnte von der c’t-Redaktion durch Messungen bestätigt werden: SSDs sind tatsächlich sparsamer als Festplatten. Der höhere Energiebedarf beruht auf zwei Faktoren: Zum einen braucht die Festplatte für das Schreiben und Lesen wesentlich länger als die SSD und benötigt dadurch mehr Energie. Zum anderen schalten sich SSDs nach wenigen Sekunden Untätigkeit in einen stromsparenden Modus, in dem sie maximal wenige Hundert Milliwatt aufnehmen.

USB-Kabel soll man nicht verlängern, heißt es immer wieder. Aber stimmt das auch wirklich? Zumindest, wenn es sich um USB-3.0-Verbindungen handelt, ist da etwas dran, berichtet die Zeitschrift. Wer etwa eine Festplatte über ein Verlängerungskabel betreibt, muss mit starken Einbußen bei der Übertragungsgeschwindigkeit rechnen. Es kann auch vorkommen, dass Geräte einfach nicht erkannt werden. USB-3.0-Stecker erkennen Nutzer häufig daran, dass das Kunststoffteil im viereckigen Stecker blau eingefärbt ist.

WLAN und Bluetooth deaktivieren

Auch nicht wirklich falsch ist der Tipp, zum Stromsparen am Notebook WLAN und Bluetooth zu deaktivieren. Allerdings bewegt sich der Gewinn an Akkulaufzeit im Bereich weniger Minuten. Besonders bei Geräten mit geringer Akkukapazität wirkt sie die Abschaltung kaum positiv auf die Laufzeit aus.

Skepsis ist aber bei der Aussage "Mehr RAM steigert die PC-Performance" angebracht. "Tatsächlich müsste es heißen: Zu wenig RAM bremst die Performance", so c’t. Steckt zu wenig Hauptspeicher im PC, muss das Betriebssystem häufig Daten auf viel langsamere Speichermedien wie SSD oder gar Festplatte auslagern – und arbeitet gemächlicher. Ist jedoch genügend RAM vorhanden, dann profitiert das System nicht von noch mehr RAM.

Originalnetzteil

Vom Hörensagen weiß man auch, dass Smartphones, Notebooks & Co. ihr Originalnetzteil benötigen. "Auch dieses stimmt nur bedingt", so Labs. "Seit Jahren betreiben wir Smartphones, Tablets, und Spielkonsolen mit allen möglichen Netzteilen, und nie ist etwas kaputt gegangen. Bei Notebooks aber funktionieren meistens nur Netzteile, die genau für das entsprechende Gerät spezifiziert sind."

Manchmal ja, manchmal nein – in diesem Bereich liegt der Glaube, dass mehr Prozessorkerne automatisch mehr Leistung bedeuten. Das gilt nur innerhalb der gleichen Prozessorengeneration und Typenfamilie eines Herstellers. Vergleicht man verschiedene Produkte, Bauarten und Hersteller, kann ein Vierkernprozessor auch schneller sein als ein Achtkernprozessor. (red/APA, 17.11. 2017)