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Twitter gerät unter Druck, Tweets mit Suizidabsichten stärker zu überprüfen.

Foto: AP Photo/Matt Rourke

In Japan wurde ein Mann verhaftet, der neun Personen ermordet haben soll. Seine Opfer hatte er auf Twitter kontaktiert. Nun wächst der Druck auf das Unternehmen, Inhalte stärker zu überprüfen.

Mit Hashtag gelockt

Der 27-Jährige hat laut lokalen Medienberichten auf Twitter Personen mit Suizidabsichten angesprochen. Eines seiner Opfer hatte über den Nachrichtendienst geschrieben, dass es Suizid begehen wolle, sich alleine aber nicht traue. Der mutmaßliche Täter hat der Frau daraufhin angeboten, sie dabei zu begleiten. Nach dem Verschwinden der Frau hatte ihr Bruder die Nachrichten in ihrem Account entdeckt und die Polizei verständigt. Mithilfe einer weiteren Frau, die ebenfalls Kontakt mit dem Mann gehabt hatte, wurde der mutmaßliche Mörder überführt. Die Polizei fand die Leichen im Haus des Mannes, südwestlich von Tokio. Der Mann wurde Ende Oktober verhaftet und gestand die Taten.

Twitter: Überprüfung schwierig

Twitter-CEO Jack Dorsey sagte nun "Bloomberg" zufolge im Rahmen einer Tokio-Reise, dass es sich um einen "sehr unglücklichen, extrem traurigen" Fall handle. Man müsse darauf achten, dass Twitter "auf positive und gesunde Art und Weise" genutzt werden. Es sei aber für das Unternehmen sehr schwierig, alle schädlichen und bedrohlichen Tweets zu löschen, die sich auf Suizid beziehen.

Twitter hat eigene Richtlinien im Umgang mit Postings, die auf Suizid hinweisen. Nutzer, die auf solche Tweets aufmerksam werden, sollten das Unternehmen über die Meldefunktion benachrichtigen. Das Unternehmen setzt sich dann nach eigenen Angaben mit der betroffenen Person in Verbindung. Twitter stehe diesbezüglich auch regelmäßig mit Behörden und Organisationen in Kontakt. (red, 17.11.2017)