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Foto: AP/Australian Broadcasting Corporation

Sydney – Rund 42.000 Jahre nach seinem Tod ist der "Mungo Man" in seine Heimat zurückgekehrt: Die Überreste des australischen Ureinwohners sind am Freitag ein zweites und diesmal vielleicht endgültiges Mal beigesetzt worden. In einer traditionellen Zeremonie verabschiedeten sich Aborigine-Vertreter in Lake Mungo von ihrem Vorfahren. Die Ureinwohner hatten seit langem eine Rückgabe der Gebeine gefordert.

Fundgeschichte

Entdeckt wurden die Gebeine 1974 in einem Grab am Mungo-See im Bundesstaat New South Wales, etwa 750 Kilometer westlich von Sydney. Die Knochen des "Mungo Man" gelten als die ältesten menschlichen Überreste des Kontinents. Sie bezeugen, dass schon vor über 40.000 Jahren Aborigines in Australien lebten. Neueste Forschungsergebnisse gehen sogar von 65.000 Jahren aus.

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Foto: REUTERS/HO/Alan Thorne

Die Überreste waren jahrzehntelang in einer Kiste in der australischen National University in der Hauptstadt Canberra gelagert worden. Vor zwei Jahren entschuldigte sich die Universität für die Entfernung der menschlichen Überreste vom Land der Ureinwohner. Mit dem "Mungo Man" sollen an diesem Wochenende auch die Überreste von 104 Menschen aus dem Eiszeitalter beigesetzt werden.

Entscheidung zugunsten der Ureinwohner

Der Kampf um die Rückgabe sei ein langer gewesen, sagte Mary Pappin, eine Älteste der Muthi-Muthi, eines Aborigine-Volkes aus der Region. Umweltminister Josh Frydenberg betonte, dass Australier die Wünsche der Ureinwohner zur letzten Ruhestätte ihrer Vorfahren respektierten. Die Rückkehr des "Mungo Man" sei eine Erleichterung, sagte ein Aborigine-Vertreter. "Wir können sagen, dass er zurück in unserem Land ist. Für unsere Kultur und unser Erbe ist es die richtige Entscheidung." (APA, red, 17. 11. 2017)