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Antonio Brown mit seinem "Helmet-Catch".

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Antonio Brown war der Star des Abends.

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Titans Quarterback Marcus Mariota mit seinem Touchdown-Lauf.

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Ben Roethlisberger lieferte eine fehlerfreie Partie ab und führte seine Offense zum besten Saisonergebnis.

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Steelers Quarterback Ben Roethlisberger mit Titans Defensive Coordinator und altem Bekannten Dick LeBeau nach dem Spiel.

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Pittsburgh – Die Pittsburgh Steelers haben den elften Spieltag der National Football League mit einem überzeugenden 40:17-Heimsieg gegen die Tennessee Titans am Heinz Field eröffnet. Im traditionellen Donnerstagnachtspiel der NFL empfingen die Steelers, die mit sieben Siegen und zwei Niederlagen an der Spitze der AFC North stehen, den Ersten der AFC South, der bei sechs Siegen und drei Niederlagen hielt.

Die Spieler sind mit den Matches unter der Woche gar nicht glücklich, im Vorfeld äußerte sich Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger kritisch, weil die Zeitspanne zwischen dem letzten Spieltag am Sonntag und dem "Thursday Night Football" sehr kurz ist.

Auf den Kicker ist Verlass

In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich die Probleme der Steelers in dieser Saison fortsetzten. Die so hoch gelobte Offensive kam abermals nicht in Fahrt, obwohl beim ersten Ballbesitz Quarterback Ben Roethlisberger seinen bevorzugten Passempfänger Antonio Brown in der Endzone zum frühen 7:0 fand und die Offensive einen starken Start hinlegte.

Bei weiterem Ballbesitz musste man in der Folge in aussichtsreichen Positionen nahe der gegnerischen Endzone vom Feld, um Platz für Chris Boswell zu machen. Der verlässliche Kicker lieferte in der ersten Hälfte mit drei Field Goals die meisten Punkte für das Heimteam. Zu den Stars des Abends gehörte auch die Defensive in Schwarz und Gold. Sie überzeugte mit insgesamt vier abgefangenen Pässen, einem geblockten Field-Goal-Versuch der Titans durch Rookie T. J. Watt. Und fünfmal konnte sie den gegnerischen Quarterback Marcus Mariota zu Fall bringen.

Ketchup als Namensgeber

Die Titans kamen im ersten Viertel durch einen Sieben-Yard-Lauf von Mariota auf 7:10 heran, Steelers-Kicker Boswell verwertet in Folge zwei Field Goals zur 16:7-Pausenführung. Auch zur Zufriedenheit der Zuschauer am Heinz Field, das am Zusammenfluss des Allegheny und Monongahela River, aus denen sich der Ohio River speist, steht. Namensgeber ist das Ketchup-Imperium aus Pittsburgh, das Henry John Heinz 1888 gründete und das bis heute nicht aus der ehemaligen Stahlstadt wegzudenken ist. An einem kalten Novemberabend im Westen des US-Bundesstaates Pennsylvania sollte es den Steelers-Fans in Halbzeit zwei warm werden.

"Riesiges" Highlight zum Wiederanpfiff

Für den Höhepunkt zu Beginn der zweiten Hälfte sorgten die Gäste aus "Music City", der Hauptstadt der Country-Musik. Der 24-jährige Quarterback der Titans, der in Honolulu geboren wurde, brachte sein Team zurück ins Spiel. Ein Big Play gelang mit einem beeindruckenden 75-Yard-Touchdown-Pass auf Rishard Matthews. Neuer Spielstand, 14:16 aus Sicht der Gäste.

Der Touchdown von Titans Receiver Rishard Matthews – eingefangen mit der "Skycam" vom Fernsehsender NBC. Der Kamerawinkel soll an das NFL-Videospiel "Madden" von EA Sports erinnern.

Stratege Ben Roethlisberger und seine Steelers antworteten nur Minuten später mit dem zweiten Touchdown von Superstar-Wide-Receiver Antonio Brown. Im restlichen Spiel gelang den Titans nur mehr ein Field Goal, während die Offense der Pittsburgh Steelers ihr großes Potenzial auf das Spielfeld brachte. Zwei weitere Touchdowns von Tight End Jesse James und Antonio Brown sorgten für die Vorentscheidung. Spektakulär war der dritte Touchdown der Nummer 84: Brown fing den Ball mit einer Hand und drückte ihn an die Außenseite seines Helms – kompletter Pass und sechs Punkte für Pittsburgh.

Der sehenswerte "Helmet-Catch" von Steelers-Superstar Antonio Brown.

Der vierte erfolgreiche Kick von Chris Boswell stellte den Endstand von 40:17 her. Antonio Brown beendete den Abend mit 144 Yards und drei gefangenen Touchdownpässen – sein Höchstwert in einem Spiel in dieser Saison – und er verdoppelte damit sein Touchdown-Konto auf sechs Stück.

Wiedersehen mit einer Legende

Bei den obligatorischen Verabschiedungen an der Spielfeldmitte kam es dann noch zu schönen Szenen, als sich viele Spieler und Betreuer der Steelers mit dem Defense-Coach des Gegners in den Armen lagen. Hall-of-Fame-Mitglied und Steelers-Legende Dick LeBeau war an seiner alten Wirkungsstätte zu Gast, der heute 80-Jährige trainierte die Defensive der Steelers ab 2004 elf Jahre lang und holte in dieser Zeit zweimal die Vince-Lombardi-Trophäe. Super Bowl Nummer 40 und 43 waren der fünfte bzw. sechste Triumph des Super-Bowl-Rekordsiegers aus Pittsburgh. Der Respekt, den seine ehemaligen Spieler vor ihm haben, zeigte sich auch vor dem Spiel, als Roethlisberger davon sprach, dass er "nicht gegen irgendeine Verteidigung, sondern eine Dick-LeBeau-Verteidigung" spiele und Brown meinte, dass er sich nicht freue gegen Dick LeBeau spielen zu müssen. Ausgerechnet gestern gelang dann aber die beste Performance der Steelers-Offensive in der bisherigen Saison, mit der Head Coach Mike Tomlin zufrieden sein konnte.

Zu Gast in Mexiko

Am Sonntag findet der elfte NFL-Spieltag seine Fortsetzung, wie gewohnt auch im heimischen Free-TV, wenn Puls 4 (22.25 Uhr) die Begegnung der New England Patriots und Oakland Raiders überträgt. Besonderheit des Duells ist der Austragungsort, das Aztekenstadion in Mexiko-Stadt. Die Raiders bezwangen letztes Jahr die Houston Texans in der Hauptstadt des Nachbarlands mit 27:20. Für die Patriots ist es das erste reguläre Saisonspiel in Mexiko. Neben dem Austragungsort London fungiert Mexiko-Stadt als zweites Standbein für die Internationalisierungsstrategie der NFL. Hochklassige Duelle dieser Runde sind auch in Texas zu erwarten, wenn die Erzrivalen Dallas Cowboys und Philadelphia Eagles aufeinandertreffen. Sowie in Minneapolis, wo das starke Überraschungsteam Los Angeles Rams bei den Minnesota Vikings zu Gast ist. Beide Klubs halten bei sieben Saisonsiegen und nur zwei Niederlagen. (Lukas Strecker, 17.11.2017)