Die eine arbeitet für eine Firma, die an Kanonen forscht. Damit könnte man Atommüll ins Weltall schießen, ist sie begeistert. Aber auch auf andere Länder? Nicht doch! Die andere war "auf Urlaub" an der Ägäis. Die Bäume voller weiß gepinselter Kürbisse, von denen sie berichtet, werden aber zum Fehler im Gesprächsteppich der Freundinnen.

"Gespräch wegen der Kürbisse" von Jakob Nolte lässt im Schauspielhaus Wien am Kaffeeklatsch von Anna (Sophia Löffler) und Elisabeth (Vassilissa Reznikoff) teilhaben. Der Gag: Aufgeführt wird im Lokal nebenan, man verfolgt in Originalatmosphäre per Kopfhörer. Dumpf wie durch Gemurmel klingen beide Stimmen so. Leiser Soundtrack wird zugespielt, aus der Toilette Plätschern. Besonders wenn etwa Löffler flüstert oder nuschelt, lohnt der Mehraufwand. Bravo!

Die Technik jazzt die sparsame Szene hoch. Die von Marco Storman inszenierte Geschichte ist eine Etüde. Die Blümchen am Tisch beginnen zwischen Sticheleien und Beichten von Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben während 50 Minuten heftig zu zittern. Gesprächsfäden werden fallengelassen, weil sie unangenehm sind, und wieder aufgenommen.

Das hat wohl Witz, reißt Themen wie Öko, Flüchtlinge, Familie, Integrität an, wird zum Mindfuck. Ist letztlich aber doch enttäuschend leer. (wurm, 17.11.2017)