Siemens-Mitarbeiter bei Arbeiten im März dieses Jahres in Berlin an einer Gasturbine.

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Es ist ein Schlag ins Gesicht für die fast 7000 Siemens-Mitarbeiter ,die ihren Job verlieren sollen. Ein deutscher Konzern, der Milliardengewinne schreibt, zieht vor allem an den deutschen Energiestandorten den Stecker.

Doch so einfach ist die Sache nicht. Konzerne können Geschäftsfelder ohne Zukunft nicht einfach fortführen und tatenlos zusehen, wie ein Anwachsen der Probleme die gesamte Gruppe in Schwierigkeiten bringt. Dass die Aussichten im Kraftwerksgeschäft des Unternehmens so düster sind, hängt nicht zuletzt mit der Energiewende zusammen. Riesige Turbinen für Gaskraftwerke werden da fast nur noch auf Halde hergestellt.

Wenn der Energieträger in der Industrie zur Anwendung kommt, dann in ganz anderer Form. Kleine, dezentrale Anlagen gleichen jetzt und auch künftig die riesigen Schwankungen von Sonnen- und Windenergie aus. Großkraftwerke hingegen sind ein Auslaufmodell.

Für den Jobverlust bedanken können sich die Mitarbeiter nicht nur bei Siemens – der Konzern reagiert viel zu spät auf die Marktentwicklungen -, sondern auch bei der eigenen Regierung. Die hohen Subventionen, die in erneuerbare Energien gepumpt werden, beschleunigen das Aus konventioneller Energiegewinnung. Das mag ökologisch vernünftig sein. Dass dabei Arbeitsplätze und viel Steuergeld verloren gehen, sollte aber auch nicht verschwiegen werden. (Andreas Schnauder, 18.11.2017)