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Deir ez-Zor – Die syrische Armee und ihre Verbündeten haben nach eigenen Angaben die letzte von der IS-Miliz kontrollierte Stadt Albu Kamal zurückerobert – zum zweiten Mal in einem Monat. Die Stadt an der irakischen Grenze sei am Sonntag wieder eingenommen worden, sagte ein Militärvertreter in Deir ez-Zor der Nachrichtenagentur AFP. Ohne Albu Kamal stehen keine syrischen Städte mehr unter IS-Kontrolle.

Vor zehn Tagen hatten die syrischen Regierungstruppen erstmals die Eroberung Albu Kamals gemeldet. Vergangene Woche hatten die Jihadisten sie nach kurzen, aber heftigen Kämpfen dann zurückerobert, woraufhin die syrische Armee mit irakischen, libanesischen und iranischen Truppen auf die Stadt vorgestoßen war.

Weiterhin Kämpfe rund um Stadt

Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte vermeldete die Rückeroberung am Sonntag. Demnach zogen sich die Kämpfer der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Richtung des Euphrat zurück, rund um Albu Kamal fänden jedoch weiterhin Kämpfe statt. Bei den Kämpfen in den vergangenen drei Tagen seien 80 Menschen getötet worden, unter ihnen 31 regierungstreue Kämpfer und mindestens 50 Jihadisten.

Die Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in Großbritannien und bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Aktivisten. Für Medien sind sie meist kaum zu überprüfen.

Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 ein "Kalifat" in großen Teilen Syriens und des Irak ausgerufen, nachdem sie in einer Blitzoffensive die irakische Armee und die kurdischen Truppen bis vor Erbil und Bagdad zurückgedrängt hatte. Seit 2015 sind die Jihadisten aber auf dem Rückzug, zuletzt wurden sie aus einer Stadt nach der anderen vertrieben. (APA, 19.11.2017)