Daniel Huber zeigt auf.

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Wisla – Das ÖSV-Skispringerteam hat nach längerer Zeit wieder einen "Aufsteiger" im Weltcup in seinen Reihen. Der 24-jährige Salzburger Daniel Huber krönte seine starken Leistungen des Auftakt-Wochenendes in Wisla mit einem sechsten Platz am Sonntag. "Daniel hat bei der Kür noch einen draufgesetzt, er ist mit so viel Herz gesprungen", lobte Cheftrainer Heinz Kuttin.

Huber, dessen ein Jahr jüngerer Bruder Stefan ebenfalls der zweiten Trainingsgruppe angehört, hatte sich den Startplatz u.a. durch einen Sieg beim Kontinentalcup in Stams vor Stefan Kraft und mit starken Trainingsleistungen verdient. Der Seekirchner und Kraft kennen einander seit den gemeinsamen Anfängen vor gut einem Dutzend Jahren. "Im Austria Cup haben wir uns oft gematcht", erzählte Kraft. "Einmal hat in einer Saison er zwei Bewerbe gewonnen und ich auch zwei. Ab dem Alpencup war ich dann vorn."

Hubers Karriere wurde durch Verletzungen gebremst, nach einem Kreuzbandriss vor drei Jahren machte er sich Gedanken über die Fortsetzung. "Es war schon ein paarmal schwierig, auch finanziell. Aber ich habe von daheim super Unterstützung gehabt. Das zahlt sich jetzt aus", schilderte der Seekirchener gegenüber der APA. "Dass jetzt Stefan und ich in die Top sechs springen, ist super." Er habe gewusst, dass er ähnliches Potenzial habe wie sein einstiger Zimmerkollege im Skigymnasium Stams, meinte Huber selbstbewusst.

Fünf Wochen Pause im Sommer

Im heurigen Sommer musste Huber wegen einer Knöchelblessur fünf Wochen pausieren. "Das dürfte mir gut getan haben, denn seither springe ich sehr konstant", erklärte der Gesamt-Vierte des Kontinentalcups. In Wisla fiel ihm von Anfang an alles sehr leicht. "Skispringen kann so einfach sein", sagte Huber. Mit dem sechsten Platz gibt sich der ehrgeizige Athlet aber nicht zufrieden. "Ich höre nicht auf zu kämpfen, es sind noch fünf vor mir."

Kraft sprach nach Rang drei von einem "genialen" Auftakt. "Ich habe gewusst, dass ich gut drauf bin, aber das Stockerl muss erst einmal passieren. Es war knapp, es hat auch zum Sieg nicht viel gefehlt", meinte der Wisla-Gewinner von 2015.

Kraft freute sich auch über den zweiten Rang im Teambewerb mit den zwei Debütanten Huber und Clemens Aigner. "Der letzte Monat war wild mit den Verletzungen von Gregor (Schlierenzauer) und Michi (Hayböck). Das war ein Dämpfer, aber eine Chance für die anderen. Man sieht, dass man Ausfälle kompensieren kann."

Kuttin war die Freude anzumerken, dass sein Konzept aufgeht. Seit Beginn seiner Tätigkeit vor drei Jahren hatte er sehr oft alle Trainingsgruppen zusammengefasst und vom Know-how des Nationalteams profitieren lassen. In Wisla sah er seine und die Arbeit seiner Trainerkollegen bestätigt.

"Es macht uns stolz, dass das Training und die Zusammenarbeit mit der zweiten Gruppe und dem Nachwuchs so fruchtet. Das gibt unserem Team natürlich einen Aufschwung und hilft auch denen, die jetzt daheim sind", betonte Kuttin. "Jetzt können wir die nächsten Wettkämpfe mit noch mehr Selbstvertrauen angehen." Schon am Freitag wird der Weltcup mit der Qualifikation in Ruka/Kuusamo in Finnland fortgesetzt. (APA; 20.11.2017)