Wien – Unter dem Titel "Das Haus der Medusa. Römische Wandmalerei aus Enns" setzt das Kunsthistorische Museum (KHM) seine Kooperation "Fokus Denkmal" mit dem Bundesdenkmalamt (BDA) fort. Am Dienstag startet die Ausstellung, in der im Jahr 2000 bei Bauarbeiten entdeckte Wandmalereifragmente gezeigt werden.

Sie stammen aus dem 3. Jahrhundert, als sich am Ort des heutigen Enns die Römerstadt Lauriacum befand. Der Ennser Stadtteil Lorch ist eine Abwandlung dieses alten Namens. Zutage getreten sind die Funde im Zuge eines Parkplatzbaues in Lorch, eine durchgeführte archäologische Notgrabung brachte die Fragmente ans Licht. Auffälligstes Motiv der Malereien ist ein Medusenhaupt.

Die nun gezeigten Malereien waren Teil einer gewölbten Decke mit dazugehörigen Wanddekorationen. Insgesamt wurden vier übereinander liegende Putzschichten aus unterschiedlichen Ausstattungsphasen entdeckt, der Erhaltungszustand wird als außergewöhnlich gut bezeichnet.

Konservierung und Ausstellung

2012 begann schließlich in einer Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Archäologie und Konservierung-Restaurierung des BDA die Bearbeitung des Fundkomplexes, die nun in der Ausstellung im KHM mündet. Eine besondere Herausforderung stellte aufgrund der Fülle an Fundstücken die Wiederzusammenführung der Fragmente dar, hieß es von Seiten des Museums.

In der Ausstellung widmet man sich nun mithilfe der konservierten und restaurierten Fragmente den unterschiedlichen Phasen der Wand- und Deckenmalereien des Hauses, darüber hinaus wird die antike Werktechnik vorgestellt. (APA, red, 20. 11. 2017)