Als Samsung vor einigen Monaten erstmals sein Desktop-Dock DeX der Öffentlichkeit präsentierte, konzentrierte man sich dabei noch ganz auf Android. Mittlerweile scheint aber ein Umdenken bei dem südkoreanischen Smartphone-Hersteller eingesetzt zu haben. Unter dem Namen Linux on Galaxy sollen künftig auch vollständige Linux-Distributionen auf den High-End-Smartphones des Unternehmens laufen, kündigte man Mitte Oktober an.

Ablauf

In einem Video zeigt Samsung nun erstmals, wie das Ganze ablaufen soll. So ist zu sehen, wie ein Ubuntu 16.04 LTS als App innerhalb der eigentlichen Android-Umgebung gestartet werden kann. Aus dem Clip wird auch schnell klar, wen Samsung als Zielgruppe für diese Funktionalität im Sinn hat: Ist doch die Entwicklungsumgebung Eclipse zu sehen, mit der dann etwa Android-Apps entwickelt werden können – direkt am Smartphone. Aber natürlich stehen auch andere Desktop-Programm wie LibreOffice oder Firefox zur Verfügung.

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Probleme

Das Video lässt aber auch vermuten, dass Samsung in der Entwicklung noch nicht ganz so weit fortgeschritten ist, wie man es gerne wäre. So ist der auf GNOME2 basierende Desktop Mate zu sehen, der im Gegensatz zu aktuellen Lösungen wie Unity oder GNOME3 keinerlei 3D-Beschleunigung benötigt. Auch andere Desktop-am-Smartphone-Lösungen wie Maru OS griffen aufgrund ebensolcher Defizite zu vergleichsweise alten Umgebungen oder zumindest auf abgespeckte Varianten.

Im Video ist neben der Auswahl des Ubuntu-Desktops übrigens auch ein Plus-Zeichen zu sehen, was nahelegt, dass hier künftig auch andere Distributionen zur Wahl stehen könnten. (red, 20.11.2017)