Osnabrück – Der Präsident des deutschen Bundesverbands mittelständischer Wirtschaft, Mario Ohoven, fordert ein stärkeres Vorgehen gegen Steuerflucht. "Seit den 'Panama Papers' ist politisch nicht viel passiert", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag. Der Mittelstand sei hier "klar gegenüber international agierenden Großkonzernen benachteiligt".

Für diese habe es "immer Steueroasen gegeben sowie Mittel und Wege, den deutschen Fiskus auszutricksen", sagte Ohoven der Zeitung weiter. Dass es in Deutschland Unternehmen gebe, die Milliarden-Umsätze machten, jedoch wenig oder gar keine Steuern zahlten, sei "schlicht unfair", kritisierte er. Der Mittelstand habe dafür "null Verständnis".

Anfang November hatten Medien in mehreren Staaten, in Deutschland unter anderen die "Süddeutsche Zeitung", die "Paradise Papers" enthüllt und über Steuervermeidungspraktiken durch Politiker, Konzerne, Prominente und Superreiche aus aller Welt berichtet. Bereits im April 2016 waren die "Panama Papers" veröffentlicht worden, die vor allem Steuerhinterziehung, Korruption und andere Delikte belegten. (APA/AFP, 21.11.2017)