Intel verabschiedet sich vom BIOS.

Foto: APA/AFP/JOHN MACDOUGALL

War früher das BIOS (Basic Input Output System) alleine für den frühen Systemstart bei PCs zuständig, wurde diese Aufgabe in den letzten Jahren zunehmend von UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) übernommen. Nun soll das endgültige Aus für die veraltete Technologie folgen, wie Golem berichtet.

Kein BIOS mehr

Ab 2020 soll der BIOS-Support in Mainboards mit Intel-Chips komplett gestrichen werden, dies kündigte Intel-Entwickler Brian Richardson auf dem Fall 2017 UEFI Plugfest in Taiwan an. Damit geht auch die Entfernung des Compatibility Support Modules (CSM) einher, der 16-Bit-Support entfällt ebenfalls.

Argumente

Als Grund für diesen Wechsel verweist man vor allem auf Sicherheitsüberlegungen: Immerhin fehle der Legacy-BIOS-Unterstützung jeglicher Support für Secureboot und somit die Möglichkeit die ganze Boot-Kette digital zu signieren. Nur damit könne aber sichergestellt werden, dass keinerlei Manipulationen durch Dritte vorgenommen werden.

Nicht zuletzt will man damit aber wohl auch eine Altlast loswerden, die für moderne Systeme keine sonderliche Rolle mehr spielt. Laufen doch aktuelle Mainboards bereits jetzt von Haus aus im UEFI-Modus, bei Tablets oder auch manchen Notebooks besteht Microsoft ohnehin längst auf die UEFI-Nutzung, wenn Windows eingesetzt werden soll.

Alternativen

Dabei kann allerdings nicht übersehen werden, dass UEFI selbst immer wieder in Hinblick auf die Sicherheit in der Kritik steht. Denn die Firmware kann nicht nur viel – für viele kann sie einfach zu viel, was die Angriffsfläche für Schadsoftware deutlich erhöht. Entsprechend setzt etwa Google bei seinen Chromebooks lieber auf das freie Coreboot, und arbeitet derzeit mit anderen Entwicklern an einem schlankeren UEFI-Ersatz, der ganz nebenbei auch die Deaktivierung von Intels umstrittener Management Engine erlauben soll. (apo, 21.11.2017)