Linus Torvalds in seinem Element.

Foto: Silicon News / Youtube

Die Entwicklung des Linux Kernel mag rasant voranschreiten, für einen sonderlich freundlichen Umgangston ist die Kernel-Community hingegen nicht gerade bekannt. Gerade Linux-Erfinder Linus Torvalds hat in der Vergangenheit immer wieder mit wilden Beschimpfungen für Aufregung gesorgt. So hat er etwa vor einigen Jahren OpenBSD-Entwickler als "masturbierende Affen" bezeichnet, für Nvidia gab es den Stinkefinger und ein "fuck you".

Starke Worte

Nun ist Torvalds einmal mehr der Kragen geplatzt, und wie schon öfters in der Vergangenheit sind dabei Sicherheitsforscher das Ziel seiner Tirade, berichtet heise.de. "Verfickte Trottel" seien all die Leute, die seiner Ansicht, dass Sicherheitslücken auch nur ganz normale Bugs sind, widersprechen.

Aktueller Anlassfall ist ein von Google-Entwickler Kees Cook eingereichter Patch, der den Kernel stärker gegen die Ausnutzung von Sicherheitslücken wappnen soll. Dieser wurde ursprünglich für Android beziehungsweise Googles Pixel-Smartphones entwickelt, und soll nun in den Hauptzweig des Kernels zurückfließen.

Kritik

Was Torvalds daran so stört, ist, dass im Problemfall die Ausführung abgebrochen wird oder auch der Kernel crasht – was er aus prinzipiellen Gründen ablehnt. Dem stimmen übrigens durchaus auch andere Sicherheitsexperten zu, da so ein Absturz erst recht wieder ein zusätzlicher Angriffspunkt sei – hat aber natürlich mit seiner Wortwahl nur begrenzt etwas zu tun.

Reaktion

Cook ließ sich übrigens von den Torvaldschen Beschimpfungen nicht beeindrucken. In einem Antwort-Mail verkündete er, seinen Patch noch einmal überarbeiten zu wollen, und es dann mit der Aufnahme in den Kernel im nächsten Entwicklungszyklus – für Kernel 4.16 – wieder versuchen zu wollen. (apo, 21.11.2017)