Wann kommt die nächste Regelblutung? Wann sind die fruchtbaren Tage? Apps versprechen Frauen Unterstützung bei der Überwachung ihres Zyklus, doch viele sind dabei sehr unzuverlässig.

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Im Reigen der Gesundheits-Apps haben Programme, mit denen sich der weibliche Zyklus berechnen lässt, einen Fixplatz. Frauen können damit den Zeitpunkt der nächsten Regelblutung bestimmen und ihre fruchtbaren Tage berechnen lassen. Eine Untersuchung von Stiftung Warentest zeigt allerdings, dass man sich nicht allzu sehr auf die digitalen Helfer verlassen kann – speziell in Sachen Verhütung. Von 23 getesteten Apps waren nur drei gut, 18 wurden sogar als mangelhaft eingestuft.

Unzuverlässige Apps mit Durchschnittswerten

Bei vielen Apps müssen Nutzerinnen in einem Kalender den ersten Tag ihrer letzten Periode eingeben und wie lange ihre Regelblutung durchschnittlich dauert. Basierend darauf sowie auf statistischen Daten berechnen die Apps dann, wann der nächste Eisprung stattfinden soll, demnach die fruchtbaren Tage sind und die nächste Periode beginnt.

Doch diese Berechnungen sind meistens nicht exakt, da sie von Durchschnittswerten ausgehen. Der Zyklus einer gesunden Frau kann allerdings zwischen 25 und 35 Tagen lang sein und auch von Monat zu Monat schwanken. Stress oder etwa intensives Sporteln können den Zyklus verändern. "Die kalenderbasierten Apps nehmen darauf keine Rücksicht. Sie wissen kaum etwas über die Frau, machen aber eine Vorhersage", so die Tester. Diese Apps wurden als mangelhaft bewertet.

Zuverlässiger: Wenn Frauen mehr Angaben machen

Anders sieht es bei den Apps aus, die im Test gut abgeschnitten. Diese verlangen mehr Eingaben. So müssen Frauen täglich am Morgen ihre Körpertemperatur angeben – die sogenannte Basaltemperatur, die bei den fruchtbaren Tagen leicht ansteigt. Auch soll die Beschaffenheit des Zervixschleims beobachtet werden, der ebenfalls Auskunft über fruchtbare und unfruchtbare Tage gibt. Apps, die diese Faktoren berücksichtigen, können die fruchtbaren Tage recht zuverlässig bestimmen, so die Stiftung Warentest.

Unabhängig davon kritisieren die Tester, dass viele Apps private Daten wie Namen, Geburtsdatum oder Angaben zur Gesundheit abfragen. Das sei unnötig, zumal einige Apps die Daten auch an die Server der Anbieter übertragen. (red, 22.11.2017)