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Der libanesische Premier Hariri bei seiner Abreise aus Paris nach Kairo am Dienstag.

Foto: AP/Thibault Camus

Kairo/Beirut – Der libanesische Reigerungschef Saad Hariri ist mehr als zwei Wochen nach seiner Rücktrittserklärung am späten Dienstagabend nach Beirut zurückgekehrt, verlautbarte sein Pressebüro. In seinem Heimatland will er am Mittwoch eine Militärparade zum libanesischen Unabhängigkeitstag besuchen.

Er legte auf seiner Reise einen Zwischenstopp auf Zypern ein, um dort den Präsidenten des Landes Nikos Anastasiades zu treffen. Zuvor war zu einem Kurzbesuch in Ägypten eingetroffen. Dort hat er den ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi getroffen, wie das Präsidentenamt in Kairo erklärte. In dem Gespräch ging es um die jüngsten Entwicklungen im Libanon.

In Saudi-Arabien Rücktritt erklärt

Hariri hatte Anfang des Monats von Saudi-Arabien aus seinen Rücktritt erklärt. Danach kamen Befürchtungen auf, im Libanon könne ein neuer Stellvertreterkonflikt zwischen den beiden rivalisierenden Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran entstehen. Das sunnitische Saudi-Arabien ist ein enger Verbündeter Hariris, der schiitische Iran unterstützt die mächtige libanesische Schiitenmiliz Hisbollah.

Nahrung erhielten die Befürchtungen, weil Hariri seit seiner Rücktrittserklärung bisher nicht in den Libanon zurückgekehrt ist. Arabische Medien verbreiteten zugleich Gerüchte, Riad habe den 47-Jährigen unter Hausarrest gestellt. Saudi-Arabien wies den Vorwurf zurück. Am vergangenen Wochenende reiste Hariri dann nach Frankreich, wo er den französischen Präsidenten Emmanuel Macron traf. Von Paris aus flog Hariri nach Kairo weiter.

Bei seiner Rücktrittserklärung hatte Hariri einen angeblichen Mordkomplott der Hisbollah angedeutet. Die Miliz und den Iran beschuldigte er, in der Region Unruhe zu stiften. Libanons Präsident Michael Aoun hat den Rücktritt bisher nicht angenommen. (APA, 21.11.2017)