Der Soldat überwand im Jeep eine der am strengsten überwachten Grenzverläufe.

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Seoul/Pjöngjang – Ein auf der Flucht nach Südkorea angeschossener nordkoreanischer Soldat ist nach zwei Operationen in Südkorea wieder zu Bewusstsein gekommen. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte am Dienstag ein Regierungsmitglied, das die Behandlung des Überläufers in einem Krankenhaus in Suwon südlich von Seoul bestätigte.

Vor rund einer Woche war der Flüchtige bei der illegalen Grenzüberquerung von anderen nordkoreanischen Soldaten angeschossen und schwer verletzt worden. "Der Soldat ist wieder bei Bewusstsein und hat darum gebeten, Fernsehen zu schauen", erklärte das Regierungsmitglied. Für sein "psychisches Wohlergehen" seien dem Nordkoreaner südkoreanische Filme gezeigt worden. Damit er sicher sein kann, dass er sich wirklich in Südkorea befindet, sei in seinem Zimmer auch die südkoreanische Flagge aufgestellt worden.

Von Soldaten angeschossen

Der Überläufer war am 13. November durch die schwer bewachte demilitarisierte Zone geflüchtet, durch die die beiden verfeindeten Staaten getrennt sind. Seine früheren Kameraden in Nordkorea eröffneten das Feuer und trafen ihn mindestens vier Mal. Drei südkoreanische Soldaten zogen den Verletzten mit vereinten Kräften auf die südliche Seite der Grenze.

Sobald es sein gesundheitlicher Zustand zulässt, soll der Nordkoreaner in vier oder fünf Tagen befragt werden, erklärte der Regierungsvertreter. (APA, 21.11.2017)