Bild nicht mehr verfügbar.

Mike Hughes mit seiner Rakete.

Foto: Waldo Stakes/HO courtesy of Mad Mike Hughes via AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Die dampfgetriebene Altmetallrakete soll 600 Meter hoch fliegen.

Foto: Waldo Stakes/HO courtesy of Mad Mike Hughes via AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Overall des "Nicht-Wissenschaftsgläubigen".

Foto: Waldo Stakes/HO courtesy of Mad Mike Hughes via AP

Los Angeles – Der US-Amerikaner Mike Hughes hat seinen für diesen Samstag geplanten Flug in einer selbst gebauten Rakete auf kommende Woche verschoben. Er habe von der zuständigen US-Behörde keine Genehmigung für den Start auf einem staatlichen Grundstück in der Mojave-Wüste bekommen, zitierte die "Washington Post" am Freitag (Ortszeit) den 61-Jährigen. Zudem gebe es technische Schwierigkeiten.

Nun will Hughes das Experiment auf einem Privatgelände drei Meilen (knapp fünf Kilometer) entfernt vom ursprünglich geplanten Startpunkt im kalifornischen Amboy an der historischen Überlandstraße Route 66 angehen. Wahrscheinlich werde dies aber nicht vor Dienstag geschehen, sagte er laut der Zeitung. Hughes will mit seinem Flug über die Wüste nachweisen, dass die Erde eine Scheibe ist, wie er auf seiner Facebook-Seite schreibt.

Bei seinem letzten Experiment ähnlicher Art in Arizona erlitt Hughes derart schwere Verletzungen, dass er mehrere Wochen lang nur mit Gehhilfen unterwegs sein konnte.

NeedMoreWine

Die Rakete hatte Hughes aus Altteilen zusammengebaut, sie soll mit Dampf aus mehr als 260 Liter heißem Wasser angetrieben werden und ihn auf eine Höhe von bis zu 600 Metern steigen lassen. Wie damit bewiesen werden soll, dass die Erde nicht rund ist, ist unklar. Flugzeuge fliegen schließlich tagtäglich mehr als zehntausend Meter hoch, und auch das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa, ist mit 830 Metern höher. Und schließlich könnte Hughes einfach auf einen Berg steigen, um die Erde aus einer erhöhten Position betrachten zu können.

Das Gefährt werde rund 500 Meilen pro Stunde (fast 800 Kilometer pro Stunde) schnell, behauptet er. Sein Spendenaufruf hatte ihm zunächst nur etwa 300 Dollar eingebracht. Dann gab er bekannt, er sei zu den Anhängern der Theorie gewechselt, die Erde sei eine Scheibe. Die Spendensumme erhöhte sich auf fast 8.000 Dollar.

Mit seiner Meinung ist Mike Hughes übrigens nicht allein: Einblicke in die Flat Earth International Conference, die vor kurzem in den USA abgehalten wurde.
BBC News

"Ich glaube nicht an Wissenschaft", sagt Hughes. "Ich kenne mich mit Aerodynamik und Fluiddynamik aus und wie sich Dinge bewegen, mit der richtigen Größe von Raketendüsen und mit Schub. Aber das ist nicht Wissenschaft, das ist nur eine Formel. Es gibt keinen Unterschied zwischen Wissenschaft und Science-Fiction."

Die Anhängerschaft der grotesk anmutenden Theorie, die Erde sei flach und werde an ihren Enden von Meereis begrenzt, hat zuletzt in den USA wieder Zulauf bekommen. Unterschiedlichste Gruppen kommen einmal im Jahr bei einer Generalversammlung zusammen, die kürzlich in North Carolina stattgefunden hatte. (red, APA, 23.11.2017)