Werden Kinder in Italien nicht geimpft, drohen den Eltern Geldstrafen bis zu 500 Euro.

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Rom – Das Verfassungsgericht in Rom hat eine im Mai von der italienischen Regierung erlassene Impfpflicht gebilligt. Die Richter bestätigten am Mittwoch, dass Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren ohne Impfung nicht in Krippen, Kindergärten oder Vorschulklassen aufgenommen werden dürfen.

Die Region Venetien hatte das Gesetz als Eingriff in das individuelle Gesundheitsrecht bezeichnet und geklagt. Regionalpräsident Luca Zaia erklärte, die Entscheidung des Verfassungsgerichts zu akzeptieren.

Geldstrafen fürs Nichtimpfen

Die Pflicht gilt für insgesamt zehn Impfungen, darunter gegen Diphtherie, Tetanus und Masern. Wenn sie der Pflicht nicht nachkommen, riskieren Eltern von Kindern zwischen sechs und 16 Jahren Geldstrafen zwischen 100 und 500 Euro.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssen 95 Prozent der Menschen in einem Land geimpft sein, damit der Impfschutz für die gesamte Bevölkerung gilt. In Italien wird dieser Wert nicht erreicht. Seit Anfang des Jahres gibt es in dem Land einen Wiederanstieg von Masern-Fällen mit mehreren Todesopfern. 88 Prozent der Betroffenen waren nicht geimpft. (APA, 23.11.2017)