Caracas/Santa Cruz – Angesichts der schlechten Budgetlage in Venezuela bemüht sich der staatliche Ölkonzern PDVSA um Kredite aus dem Ausland. Es würden Gespräche mit dem russischen Unternehmen Rosneft, der italienischen Eni, der spanischen Repsol und dem norwegischen Konzern Statoil geführt, sagte der PDVSA-Vizepräsident der Gassparte, Cesar Triana, der Nachrichtenagentur Reuters.

Alle strategischen Partner hätten bereits zum Ausdruck gebracht, dass sie bereit seien, die Finanzierung der Projekte fortzusetzen. Auf diese Weise könnte die Öl- und Gasförderung kurzfristig gesteigert werden. Rosneft, Eni, Repsol und Statoil waren zunächst nicht zu Stellungnahmen zu erreichen.

Inmitten der Rezession ist die Ölproduktion in dem lateinamerikanischen Land auf den tiefsten Stand seit fast 30 Jahren gefallen. Im Oktober wurden nach Regierungsangaben weniger als zwei Millionen Barrel am Tag gefördert – so wenig wie seit 1989 nicht mehr.

Wegen der Schuldenkrise des Landes ist nur wenig Geld für Instandhaltung und Reparaturen an den Förderanlagen vorhanden. Die gesunkenen Ölpreise auf dem Weltmarkt setzen PDVSA zusätzlich unter Druck. Das gesamte Land steckt in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Selbst Nahrungs- und Arzneimittel sind inzwischen knapp. (APA, 23.11.2017)