Bagdad – Die irakischen Regierungstruppen haben eine Offensive zur Rückeroberung der letzten von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" kontrollierten Gebiete in dem Land gestartet. Die irakische Armee, die Bundespolizei und die paramilitärischen Hashd-al-Shaabi-Miliz hätten am Donnerstag damit begonnen, die Wüstenregion Al Jazeera zu "säubern", teilte General Abdelamir Jarallah mit.

Die letzten Rückzugsorte der Jihadisten befinden sich demnach in den Provinzen Salaheddin, Ninive und Anbar. Am Freitag vergangener Woche hatte die Armee die letzte vom IS kontrollierte Stadt im Irak zurückerobert. Die Kleinstadt Rawa im Euphrat-Tal an der syrischen Grenze wurde binnen weniger Stunden eingenommen. Nach Angaben von Experten kontrolliert der IS im Irak jetzt nur noch unbewohnte Wüstengebiete, Wadis und Oasen.

Offensive

Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 ein "Kalifat" in großen Teilen Syriens und des Irak ausgerufen, nachdem sie in einer Blitzoffensive die irakische Armee und die kurdischen Truppen bis vor Erbil und Bagdad zurückgedrängt hatte. Seit 2015 sind die Jihadisten aber auf dem Rückzug, zuletzt wurden sie aus einer Stadt nach der anderen vertrieben.

Auf der syrischen Seite der Grenze läuft derzeit eine Offensive der Regierungstruppen und verbündeter Milizen, um die Jihadisten aus Albu Kamal zu vertreiben. Die Stadt liegt in der ölreichen syrischen Provinz Deir ez-Zor, die zu einem Viertel vom IS kontrolliert wird. Die Jihadisten halten zudem Gebiete in den Provinzen Hama und Damaskus sowie im Süden des Landes. (APA, 23.11.2017)