Die ursprünglich für 2012 anberaumte Eröffnung des Berliner Flughafens BER liegt nun schon 2.000 Tage zurück – und es dürften noch etliche dazukommen.

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Berlin – Die Lage auf der Baustelle des deutschen Hauptstadtflughafens BER ist einem Zeitungsbericht zufolge so dramatisch, dass eine Eröffnung vor 2021 wohl unwahrscheinlich ist. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtete am Donnerstag über "gravierende Defizite bei den technischen Systemen, vor allem erneut beim Brandschutz".

Die Zeitung berief sich auf einen aktuellen Lagebericht für die oberste Bauaufsicht Brandenburgs sowie auf einen Bericht des TÜV Rheinland. Den Dokumenten zufolge sind die Entrauchungssteuerung, die Sprinkleranlagen, die Brandmeldeanlage, die elektroakustischen Notwarnsysteme und die Sicherheitsbeleuchtung im Fluggastterminal im Mainpier Nord nicht abnahmefähig.

Eine "Wirksamkeit und Betriebssicherheit" sei "nicht gegeben". Der TÜV sprach von teilweise "systemischen Mängeln", die auf andere Bereiche des Fluggastterminals übertragen werden könnten.

Neuer Termin im Dezember

Seit der ursprünglich geplanten Eröffnung des Flughafens 2012 waren am Donnerstag genau 2.000 Tage vergangen. Der Hauptstadtflughafen soll trotz bestehender Mängel wie zuletzt geplant Ende August 2018 fertig sein. Wann der BER in Betrieb gehen kann, will Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup in drei Wochen verkünden, gab die Flughafengesellschaft am Donnerstag bekannt. Zuletzt galt eine Inbetriebnahme im Jahr 2020 als realistisch – mit den nun bekanntgewordenen Dokumenten gerät dieser Zeitplan jedoch wieder ins Wanken.

Ursprünglich sollte der Flughafen im Süden Berlins im Jahr 2011 in Betrieb gehen. Nach einer ersten Verzögerung war schließlich die Eröffnung im Sommer 2012 kurzfristig geplatzt. Die Kosten für den Bau des Flughafens stiegen dem "Tagesspiegel" zufolge mittlerweile auf 6,6 Mrd. Euro. (APA, 23.11.2017)