Beschaulich: Über ziemlich flaches Wald-und-Wiesen-Gelände führt der Anstieg zur Moaralm

Foto: Uwe Grinzinger

Synchronsteigen: Hund und Besitzerin steigen im Gleichschritt ins Moartörl auf, hinten der Triebenfeldkogel

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Überraschend: Obwohl der Triebenfeldkogel nicht sonderlich hoch ist, ist das Gipfelpanorama umfassend

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Hinaustreten: Auf der Moaralm verlässt man den Wald

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Im steirischen Triebental finden sich viele schöne Skitouren, und das ist kein Geheimnis. So kann es auf mancher Route vorkommen, dass man die Berg einsamkeit vergeblich sucht – am Triebenfeldkogel (1.884 m) ist das anders. Das mag unter anderem damit zusammenhängen, dass dieser gutmütige Gupf recht unauf fällig ist. Zum Eindruckschinden in der Skitouren-Community taugt er jedenfalls nicht.

Schillernd oder gar spektakulär ist an diesem Berg rein gar nichts. Auch wird man am Triebenfeldkogel – nicht zu verwechseln mit dem Triebenkogel etwas weiter talauswärts – kaum in den ultimativen Abfahrtsrausch verfallen. Für rasante Abfahrer, die auf der Suche nach steilen, waghalsigen "runs" sind, ist er eindeutig die falsche Location.

Skitouren mit Genuss

Goldrichtig sind am Triebenfeldkogel dagegen weniger Routinierte oder auch genussorientierte Skitourenprofis, die es schlicht einmal etwas gemächlicher angehen wollen. Denn ein moderater Höhenunterschied von 700 Höhenmetern und das einfache, nirgendwo wirklich steile Gelände überfordern kaum jemanden. Daher kommt diese Skiwanderung gerade recht, um ziemlich entspannt in die neue Skitouren saison zu starten.

Später im Jahr, wenn Windverfrachtungen und Triebschnee die Lawinensituation auf den höheren Bergen zuspitzen, bietet sich dieser Berg ebenso an. Mit etwas Glück finden sich dann immer noch windgeschützte Mulden mit unbehandeltem Pulver. Dennoch muss natürlich auch hier die Lawinengefahr berücksichtigt werden, insbesondere im Bereich des Moartörls und in der Gipfelflanke.

Wintersport mit Rücksicht

Fazit: Der Triebenfeldkogel ist ein grundsolides, schnörkelloses Ziel für aufstiegsorientierte Skitourengeher, die auf Superlative und effekthascherische Abfahrten verzichten können. Dennoch sollte man sich an die Route auf der Karte unten halten (siehe auch detaillierte Wegbeschreibung online), die vom "Skitourenlenkungsprojekt Triebental" empfohlen wird. Sie nimmt Rücksicht auf Ruhezonen für Wildtiere und Schonung des Jungwaldes.

Ausgangspunkt ist der Gasthof Bergerhube (1.198 m) im hintersten Triebental. Am Parkplatz folgen wir dem Schild "Moaralm" und überqueren die flache Wiese nach Südosten, vorbei an der Griesmoarhube. Entlang des Grünbaches geht es dann auf einem Ziehweg sanft aufwärts. Danach biegen wir bei der ersten Forststraßenkreuzung links ab, bei der nächsten gehen wir geradeaus (die meisten Skitourengeher halten sich hier rechts zum Kerschkern).

Abfahrt entlang der Aufstiegsroute

Wir folgen der Straße durch den Wald nach Norden, bis wir bei der nächsten Kreuzung (1.320 m) geradeaus auf einen abkürzenden Ziehweg wechseln (alternativ könnte man auch rechtshaltend auf der Straße bleiben). Über eine Freifläche geradeaus weiter, immer östlich oberhalb des Königsbaches bleibend.

Sanft ansteigend treffen wir schließlich wieder auf die Straße. Auf ihr im Linksbogen weiter und später über die Bäche, die aus dem Bärensul- und dem Griesmoargraben kommen (dazwischen passieren wir ein Kraftwerk). Dort, wo sich die Straße in einer Rechtskurve wieder vom Königsbach entfernt, gehen wir geradeaus (nordwestlich) auf einen schmalen Ziehweg. Diesem folgen wir bis zur Moaralm (1.539 m). Nun immer östlich des Baches nach Norden bis unters Moartörl. Günstigerweise nicht direkt in dieses hinauf, sondern in einer Rechtsschleife auf den Hang östlich davon und dann linkshaltend (nördlich) ins Moartörl (1.714 m) queren. Vom Törl erreichen wir über den lichten Hochwald der Ostflanke den Gipfel.

Die Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsroute. Bei stabilen Schneeverhältnissen kann man kurz vor Erreichen des Moartörls auch direkt nach Südosten zur Moaralm hinunterschwingen, auf einem eingelagerten, steilen Rücken. Wichtig dabei ist, die Ostflanke erst bei den letzten Bäumen über dem Törl zu verlassen und nicht schon weiter oben in die sehr steile Südostflanke einzufahren! (Uwe Grinzinger, 24.11.2017)

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