Am Black Friday und Cyber Monday locken oft satte Rabatte. Bei vielen Konsumenten sitzen da die Geldbörsen besonders locker. Glaubt man der aktuellen Studie, tut manch einem die eigene Großzügigkeit im Nachhinein geradezu körperlich weh.

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Wien – Erst schwappten der Valentinstag und Halloween von Amerika nach Europa. Jetzt fasst auch der in den USA für seine Rabattschlachten bekannte Black Friday hier Fuß – und mit ihm das Online-Gegenstück, der Cyber Monday. Für den Handel sind inszenierte "Shopping-Feiertage" wie diese immer wichtiger.

Die NGO Greenpeace ruft passenderweise am Folgetag zum Kaufnix-Tag und hat eine passende Studie zur Unterfütterung parat. Deren Grundaussage: Shopping verursacht Katerstimmung. Die negativen körperlichen und psychischen Folgen eines Kaufrausches seien durchaus mit jenen nach dem Alkoholrausch zu vergleichen.

Greenpeace hat einen einfachen Rat: Kein unbedachter Überkonsum schnelllebiger Produkte wie Textilien, Kosmetika oder elektronischer Geräte. Das steigere das nachhaltige Glücksempfinden, schone die Geldbörse und komme der Umwelt zugute. "Wir leben inzwischen in einer Kultur, in der Shopping als glücksspendend angesehen wird. Doch das stimmt nicht! Auf den kurzen Kick folgt meist ein böses Erwachen", erklärt Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin bei Greenpeace Österreich.

Eine Anfang des Jahres in fünf Ländern – darunter China, Italien und Deutschland – durchgeführte Greenpeace-Studie hätte ergeben, dass Shopping seinen eigentlichen Sinn verloren habe: Einkaufen, weil etwas Wesentliches gebraucht werde. Nicht eingegangen wird auf die Frage, wer in dieser Frage Deutungshohheit hat. Die Studie zeigte jedenfalls, dass die Mehrheit der Konsumenten einkaufen geht, um sich besser zu fühlen.

Shopping – so Greenpeace – gäbe einen Kick, der sich als Hormonausstoß im Hirn nachweisen lasse. Häufig schwinde die Euphorie allerdings noch am selben Tag. Etwa 60 Prozent der Befragten in Deutschland fühlen sich nach dem Einkaufen ausgelaugt. Ungefähr ein Drittel der TeilnehmerInnen in Asien berichtet über eine innerliche Leere. Jeder Einzelne könne aber für sich entscheiden, diesen Zwang abzustreifen, etwa durch mehrere persönliche Kaufnix-Tage im Jahr. (red, 24.11.2017)