Mit sich selbst und daher mit anderen Menschen, mit Ressourcen, achtsam umzugehen ist sowohl in der Führung als auch beim Zurechtfinden in einer immer unübersichtlicheren, unberechenbareren und oft bedrohlicheren Arbeitswelt zu einem Schlüsselfaktor geworden.

Foto: istock

Yoga machen, dem Atem folgen, meditieren oder "irgendwie so herumtun" – etwas, das diejenigen machen, die mit dem Jobleben und mit sich selbst halt nicht so zurechtkommen. Etwas – so die abwertende Zuschreibung – beispielsweise für Frauen. So etwas "Esoterisches". In diese Kiste wurde Achtsamkeit, wurde die Mindfulness-Bewegung, in den Wirtschaftsetagen gern gestopft.

Das hat sich radikal verändert. Mit sich selbst und daher mit anderen Menschen, mit Ressourcen, achtsam umzugehen ist sowohl in der Führung als auch beim Zurechtfinden in einer immer unübersichtlicheren, unberechenbareren und oft bedrohlicheren Arbeitswelt zu einem Schlüsselfaktor geworden. Zu einem Dreh- und Angelpunkt für Gesundheit ebenso wie für den Umgang mit Diversität ("dem Anderen"), mit Umbrüchen und ständig steigendem Tempo.

Wahrnehmen können, was man fühlt, und daraus folgend empathiefähig zu sein, sich in scheint's unerträglichen Situationen beruhigen zu können, indem Reiz und Reaktion entkoppelt werden – alltäglich gefragte Fähigkeiten im Arbeitsleben. Auch darum geht es bei der Achtsamkeit und den Übungen dazu. (Karin Bauer, 27.11.2017)