Mikaela Shiffrin findet klare Worte zum Protest ihrer Sportlerkollegen und spricht sich für Gleichheit, eine faire Strafverfolgung und gleiche Bildung für alle Menschen in den USA aus.

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Killington – Alpinski-Star Mikaela Shiffrin begrüßt die Debatte über den Hymnenstreit in den USA. "Das, wofür viele Footballer eintreten, sollte sich im moralischen Kodex eines jeden Menschen wiederfinden: Gleichheit, eine faire Strafverfolgung, gleiche Bildung für alle Menschen in den USA, damit sie mehr Möglichkeiten haben und nicht in die Gewalt rutschen", sagte die 22-Jährige zur "Süddeutschen Zeitung".

"Gesellschaft muss darüber reden"

"Das sind Grundwerte, die nicht überall selbstverständlich sind, warum auch immer. Darüber müssen wir als Gesellschaft reden. Und das tun wir jetzt", meinte die Gesamtweltcupsiegerin aus den USA weiters. Viele Footballspieler in den USA knien beim Abspielen der Hymne vor den Spielen, um auf Diskriminierung und Polizeigewalt aufmerksam zu machen. US-Präsident Donald Trump kritisiert dieses Verhalten scharf. Vorreiter dieser Protestwelle war Colin Kaepernick, der im Sommer 2016 zum ersten Mal während der Hymne auf die Knie ging. Nach den unfassbaren Worten des US-Präsidenten kam es zu einem eklatanten Anstieg der Anzahl der Spieler, die sich am Protest beteiligten.

Skistar will Berühmtheit nutzen

Shiffrin gefallen die Aufmerksamkeit und die Möglichkeiten, die sie durch ihre großen Erfolge bekommt. "Ich habe noch gar nicht so richtig herausgefunden, was mein Vermächtnis sein könnte, oder wofür ich stehen soll", sagte sie. "Aber ich fühle mich mittlerweile wohler dabei, über Dinge zu reden, die nicht mit Skifahren zu tun haben. Ich finde das ziemlich cool." Am Wochenende startet sie bei ihren Heim-Weltcuprennen in Killington im US-Bundesstaat Vermont. (APA, red, 24.11.2017)