Die Versuche, das Erdgasauto salonfähig zu machen, dauern mittlerweile seit Jahrzehnten an. Selbst unter dem Druck der Ökologisierung des Verkehrs geht offensichtlich nichts weiter, obwohl Erdgas (besteht fast zu 100 Prozent aus Methan CH4) in mehrfacher Hinsicht der sauberste fossile Kraftstoff ist. Erdgas bietet sogar das Potenzial für den Ausstieg aus der Kohlenstoffverbrennung, da Methan auch synthetisch hergestellt werden kann, etwa mit Strom aus Windkraft und dem Kohlendioxid aus Industrieabgasen.

Liquid Natural Gas

Darüber hinaus ließe es sich auch noch zu Methanol verflüssigen und als Ersatz für flüssige Kraftstoffe verwenden. Auch durch Tiefkühlen kann man es zu Liquid Natural Gas (LNG) verflüssigen und dann aufgrund der höheren Energiedichte leichter über weite Strecken auf Schiffen transportieren sowie auch in Lastwagen als Kraftstoff einsetzen – für hohe Lasten und große Reichweiten.

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Ein LNG-Tanker vor Futtsu, Japan.
Foto: Reuters

Erdgas, tiefgekühlt bei minus 162 Grad, zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte aus. Das bietet die Möglichkeit, das Erdgas ohne Rohrleitungen auch über weite Strecken zu transportieren, was durchaus von globaler energiepolitischer Bedeutung ist.

Paneuropäisches Netz

So ist es möglich, Erdgas auch auf andere Kontinente zu verfrachten – mit mitunter gewaltigen negativen ökologischen Folgen. So sind damit nordamerikanische Unternehmen in der Lage, ihr Schiefergas erstmals weltweit anzubieten. Der Bau von LNG-Tankschiffen boomt. Seit Oktober gibt es auch in Österreich eine LNG-Tankstelle, die als Teil eines paneuropäischen LNG-Netzes für Lkws gedacht ist. (Rudolf Skarics, 29.11.2017)