Riad – In Saudi-Arabien soll für 20 Milliarden Dollar (16,84 Mrd. Euro) ein gigantischer Industriekomplex entstehen. Die beiden führenden Unternehmen des Landes planen die weltweit größte Anlage, in der Rohöl zu Chemikalien verarbeitet wird. Dazu unterzeichneten der Ölriese Saudi Aramco und der Petrochemiekonzern Saudi Basic Industries (Sabic) am Sonntag eine entsprechende Absichtserklärung.

Das Projekt ist Teil der Bestrebungen, Saudi-Arabien unabhängiger von der Ölförderung zu machen. Dazu soll viel Geld investiert werden in die Entwicklung anderer Branchen wie Chemieindustrie und Tourismus.

Aramco-Chef Amin Nasser sagte, eine endgültige Entscheidung über die neue Anlage solle bis Ende 2019 fallen. Als Standort werde bisher die Hafenstadt Yanbu am Roten Meer angepeilt, als Jahr des Betriebsbeginns 2025. Der Komplex soll nach Angaben der beiden Unternehmen direkt und indirekt für rund 30.000 neue Arbeitsplätze sorgen. Er werde bis 2030 die Wirtschaftsleistung Saudi-Arabiens um 1,5 Prozent erhöhen.

Der weltgrößte Ölkonzern Saudi Aramco soll an die Börse gebracht werden. Die Regierung will etwa fünf Prozent an dem Staatsunternehmen am Markt verkaufen und damit schätzungsweise 100 Milliarden Dollar erlösen. Das wäre der größte Börsengang aller Zeiten. (APA, 26.11.2017)