Das Geschäft mit den weihnachtlichen Bäumen boomt. 2016 setzten Christbaumbauern fast 50 Millionen Euro um.

Foto: Sonnentor/Rene van Bakel

Nachhaltigkeit hört jedoch nicht bei der Wahl des Christbaums auf. Auch beim Aufputzen lässt sich einiges an Müll vermeiden.

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Alternative Deko-Materialien wie Strohengel und Sterne, Trockenobst und Lebkuchen hübschen den Baum auf und schonen die Umwelt.

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Das Geschäft mit den weihnachtlichen Bäumen boomt. 2016 setzten Christbaumbauern fast 50 Millionen Euro um. Das entspricht rund 2,5 Millionen Bäumen, wovon über 90 Prozent aus heimischer Produktion stammen. Am gefragtesten ist die Nordmanntanne, aber auch Fichten und Kiefern schaffen es zu Weihnachten in Österreichs Wohnzimmer. Saftig grün und gerade sollen sie sein und möglichst keine Nadeln verlieren. Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen viele Christbaumbauern auf Monokulturen und intensiv bewirtschaftete Flächen. Das Problem: Diese sind besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. In Konsequenz müssen große Mengen an Insektiziden, Herbiziden und Mineraldüngern eingesetzt werden. Eine enorme Belastung für Böden und Gewässer. Aber auch für die Gesundheit der Käufer, denn mit dem Baum ziehen die Pestizide mit ein.

Giftcocktail im Wohnzimmer

Dass Pestizide der Gesundheit schaden, ist keine Neuigkeit. Laut Umweltschutzorganisationen wie Global 2000 können Symptome wie Kreislauf- und Atembeschwerden bis zu Hautausschlägen auftreten – je nach Menge und Art der verwendeten Pestizide. Besonders anfällig seien vor allem Allergiker, Personen mit schlechtem Immunsystem und Kinder. Im Lebensmittelbereich sind viele Konsumenten deshalb bereits sensibilisiert. Hier verzeichnet der Biohandel jährliche Zuwachsraten. An den Christbaum im Wohnzimmer denken allerdings die wenigstens. Dabei sind die Bäume oftmals viel stärker behandelt als Lebensmittel, da die Reglements viel lockerer sind. Über die Schleimhäute können Pestizide so auch von Christbäumen aufgenommen werden – über die Luft und durch direkten Kontakt beim Aufputzen.

Bio-Bäume als Alternative

Bio-zertifizierte Bäume wachsen in Mischkulturen und sind dadurch weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Unerwünschte Beikräuter werden ohne Herbizide im Griff gehalten – per Hand gemäht oder von speziellen Schafen gefressen. Der Vorteil der tierischen Baumpfleger: ihr Kot sorgt für eine zusätzliche Düngung der Bäumchen. Regional einzukaufen ist übrigens kein Garant für pestizidfreie Christbäume. Die Herkunft-Schleife zeigt lediglich, dass der Baum aus Österreich stammt. Wer Bio will, muss auf die Zertifizierung achten. In Zeiten von zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit setzen auch immer mehr Haushalte auf Lebendbäume zum Mieten oder selber ziehen.

Bio auch unterm Baum

Nachhaltigkeit hört jedoch nicht bei der Wahl des Christbaums auf. Auch beim Aufputzen lässt sich einiges an Müll vermeiden. Alternative Deko-Materialien wie Strohengel und Sterne, Trockenobst und Lebkuchen hübschen den Baum auf und schonen die Umwelt. Außerdem lohnt sich ein kritischer Blick unter den Christbaum: Alleine in Wien fallen jährlich nach Weihnachten mehr als 800 Tonnen (Quelle: ARA) an Müll an. Vieles davon wäre durchaus zu vermeiden. Altpapier und Beutel aus Stoffresten, zum Beispiel, sind Alternativen zu Geschenkpapier. Wer die klassische Variante bevorzugt, greift zu ökologischem und recyceltem Papier. Auch auf die Verpackung von Produkten sollten Konsumenten achten. Was nützt das ökologischste Geschenkpapier, wenn das Geschenk darunter in Plastik eingeschweißt ist? Beim Bio-Pionier SONNENTOR setzt man schon seit 2008 auf nachhaltige Materialien bei der Produktverpackung und Cellulosefolien aus Holz verwendet. Laut Qualitätsmanager Günter Prinz konnten dadurch schon 250 Tonnen Plastik eingespart werden. So kommen Tee und Gewürze bedenkenlos unter den Christbaum. Oh du selige!