Tel Aviv – Der Fahrdienstvermittler Uber darf nicht mehr in Israel operieren. Dies hat ein Gericht in Tel Aviv am Montag entschieden, wie eine Sprecherin bestätigte. Ohne entsprechende Versicherung müsse Uber innerhalb von zwei Tagen seine Dienste in Israel einstellen, sagte der zuständige Richter laut "Jerusalem Post".

Der Taxifahrerverband und die Taxi-App Gett hatten gegen Uber geklagt. Auch das Transportministerium war laut Medienberichten wegen mangelnder Sicherheit gegen Uber vorgegangen. Uber war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der Fahrdienstvermittler hatte seit vergangenem Jahr einen nächtlichen Service im Großraum Tel Aviv angeboten. Seit einigen Wochen gab es den Dienst täglich rund um die Uhr – am jüdischen Ruhetag Sabbat fährt in Israel fast kein öffentlicher Nahverkehr.

Transportvorgaben aus den 1960er-Jahren

Anfang des Monats hatte der israelische Uber-Geschäftsführer Joni Greifman das Angebot des Unternehmens in Israel verteidigt. "Wir versuchen innerhalb der korrekten Vorgaben zu operieren, aber in einer Vorgabenwelt, die nicht der aktuellen Realität entspricht," sagte Greifman der "Jerusalem Post". Die Transportvorgaben seien in den 1960er-Jahren verfasst und nicht etwa für Handys angepasst worden.

Das Start-up Uber aus San Francisco ist weltweit in mehr als 600 Städten vertreten. Das ursprüngliche Konzept, dass Menschen mit ihren eigenen Autos Fahrgäste für Uber befördern, stieß in Deutschland und anderen europäischen Ländern auf massiven Widerstand der Taxibranche und wurde beispielsweise in London verboten. In Deutschland ist Uber derzeit nur noch in Berlin und München aktiv. (APA, 27.11.2017)