Einer der in der simulierten Marserde geborenen Würmer. Regenwürmer könnten auf einer künftigen Mond- oder Marskolonie eine wichtige Rolle spielen.

Foto: Wieger Wamelink/Wageningen University & Research

Washington – Aktuelle Experiment zeigen, dass sich Regenwürmer auch in einem der Marserde nachempfundenen Boden vermehren können. Am Ende einer Testreihe mit einem speziellen Erdgemisch, Rucola und ausgewachsenen Regenwürmern fanden niederländische Forscher zwei winzige Würmchen, wie die Universität Wageningen am Montag mitteilte.

Was zunächst wenig spektakulär klingt, könnte ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung Gartenbau auf dem Mars sein: In dem Experiment wollte der Biologe Wieger Wamelink eigentlich das Wachstum von Rucola in einer Substanz beobachten, die dem Boden auf dem Mars nachempfunden ist. Das Material aus hawaiianischem Vulkanmaterial stellte die US-Raumfahrtbehörde NASA den Forschern zur Verfügung.

Die Wissenschafter setzten der Erde Gülle und ausgewachsene Regenwürmer zu. "Die Gülle hat offensichtlich das Wachstum stimuliert", sagte Wamelink. "Die größte Überraschung kam jedoch gegen Ende des Experiments, als wir zwei junge Würmer in der simulierten Marserde fanden."

Essen für Mars- und Mondbesucher"

Ein nachhaltig aufgebautes, geschlossenes Ökosystem gilt als wichtige Voraussetzung für die Ernährung und das Überleben von Menschen auf dem Mars. Würmer spielen hier eine wichtige Rolle, da sie abgestorbene organische Stoffe abbauen und wiederverwertbar machen. Das Projekt "Essen für den Mars und den Mond" hat sich zum Ziel gesetzt, ein solches nachhaltiges Agrarsystem aufzubauen.

Seit 2013 bauen die Forscher im Rahmen des Projektes nach eigenen Angaben verschiedene Gemüsearten an, darunter Fisolen, Erbsen, Rettich, Paradeiser, Erdäpfel, Rucola, Karotten und Kresse. Die einzige Art, die sich bisher allen Versuchen widersetzt habe, sei Spinat. (APA, red, 28.11.2017)