Eine aktuelle Beobachtung weist darauf hin, dass massereiche Exoplaneten in einem System in der Regel häufiger vorkommen.

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New Haven – Die Suche nach zumindest einigermaßen erdähnlichen Exoplaneten war bisher mühsam und langwierig. Nun aber hat ein Team um Sarah Millholland von der Yale University in New Haven (Connecticut) eine Methode vorgestellt, die einer Art Schnelltest gleichkommt, mit dem sich gleichsam auf den ersten Blick sagen lässt, welche Exoplaneten in einem Sternsystem vorkommen.

Die Forscher haben für ihre Studie Beobachtungsdaten des Weltraumteleskops Kepler genauer untersucht. Konkret analysierten die Astrophysiker 37 von Kepler entdeckte Planetensysteme, die mehr als einen Exoplaneten enthalten. Dort stellten sie eine aufschlussreiche statistische Tendenz fest: Findet sich in einem Planetensystem ein besonders massereicher Exoplanet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dort weitere Welten einer ähnlichen Größenklasse existieren.

Künftige Beobachtungen nötig

Ob diese statistische Besonderheit tatsächlich im Zusammenhang mit der Planetenentstehung steht, müssten allerdings weitere Untersuchungen klären. Die Wissenschafter halten es auch für möglich, dass die gewählte Stichprobe das Gesamtbild verzerrt.

Dennoch könnten die Beobachtungen der Forscher um Millholland eine nützliche Gesetzmäßigkeit aufgedeckt haben. Wie sie im Fachjournal "The Astrophysical Journal Letters" schreiben, sprechen die Daten dafür, dass Sterne mit einem vergleichsweise geringen Anteil an Metallen, also Elementen, die schwerer sind als Wasserstoff und Helium, eher kleinere Welten entstehen lassen. Eine solche Regel würde die Suche nach erdähnlichen Exoplaneten erheblich erleichtern. (red, 28.11.2017)