Los Angeles – Die Mitglieder der "Flat Earth Society" haben eine aufregende Woche hinter sich. Erst verkündet eines ihrer Mitglieder, die Scheibenform der Erde mit einem Raketenflug bis in 600 Meter Höhe beweisen zu können (wo die Ersteigung eines mittelhohen Berges oder der Flug mit einem Linienflugzeug für diesen Zweck wohl finanziell günstiger wäre), dann reagierte auch noch Elon Musk auf einen ihrer Tweets.

Der Gründer des Raumfahrtunternehmens SpaceX und des Elektroautoherstellers Tesla stellte am Dienstag die berechtigte Frage in den Raum, warum es keine "Flat Mars Society" gäbe.

Ob er darauf mit einer ernsthaften Antwort gerechnet hat? Wer immer den Twitter-Account der "Flat Earth Society" betreut, tat ihm jedenfalls den Gefallen. Laut dieser Organisation sei der Rote Planet durchaus kugelförmig, wie bisherige Beobachtungen gezeigt hätten – was im direkten Widerspruch zu deren Behauptungen steht, dass die Beweise für eine kugelförmige Erde gefälscht seien:

Raketenflug als Beweis

Zur Belegung ihrer schrägen Behauptung sollte "Mad" Mike Hughes einen wichtigen Beitrag leisten. Den großen Beweis, dass die Erde eine Scheibe ist, hätte er eigentlich schon am vergangenen Samstag per Raketenflug liefern wollen. Doch gleich mehrere Schwierigkeiten zwangen den US-Amerikaner dazu, den Start seines selbst gebauten Geschosses zu verschieben. Noch am Wochenende hieß es, das Experiment könnte am Dienstag stattfinden, doch der Flug wurde erneut verschoben. Laut aktuellen Informationen soll "Mad" Mike Hughes' Rakete nun am kommenden Montag abheben, wie der Sender Fox 5 am Mittwoch berichtete.

Als Hauptproblem erwies sich zunächst ein Konflikt mit den zuständigen lokalen Behörden, die von Hughes' Plänen erst aus den Medien erfahren haben. Eine Genehmigung für den Start der Rakete von einem staatlichen Grundstück in der Mojave-Wüste aus läge jedenfalls nicht vor, auch wenn der "Flat-Earth"-Anhänger anderer Meinung war und von einer mündlichen Zusagen spricht, wie die "Washington Post" berichtete. Darüber hinaus hätte es auch technische Schwierigkeiten gegeben, erklärte der 61-Jährige.

Nun soll jedenfalls das Experiment auf einem Privatgelände knapp fünf Kilometer entfernt vom ursprünglich geplanten Startpunkt im kalifornischen Amboy an der historischen Überlandstraße Route 66 stattfinden. Wie Hughes mit seinem Flug beweisen will, dass die Erde eine Scheibe ist, berichtet er auf seiner Facebook-Seite .

Video: Zunächst hieß es noch, der Raketenstart sei gänzlich abgesagt worden.
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Video: Mittlerweile hat "Mad" Mike Hughes ein Ersatzgelände für sein Experiment gefunden.
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Rakete mit Dampfantrieb

Die Rakete hatte Hughes aus Altteilen zusammengebaut, sie soll mit Dampf getrieben werden und ihn auf eine Höhe von bis zu 600 Metern steigen lassen. Das Gefährt werde rund 500 Meilen pro Stunde (fast 800 Kilometer pro Stunde) schnell, behauptet er. Sein Spendenaufruf hatte ihm zunächst nur etwa 300 Dollar eingebracht. Dann gab er bekannt, er sei zu den Anhängern der Theorie gewechselt, die Erde sei eine Scheibe. Die Spendensumme erhöhte sich in der Folge auf fast 8.000 Dollar.

Bei seinem letzten Experiment ähnlicher Art in Arizona erlitt Hughes derart schwere Verletzungen, dass er mehrere Wochen lang nur mit Gehhilfen unterwegs sein konnte. (APA, red, 30.11.2017)