Erste Eindrücke währen lange. Die entscheidende Frage ist: Worauf achten? Auf die Schuhe (geputzt, ungeputzt, ausgelatscht), auf die Zähne (ebenmäßig, schlecht, Jacketkronen) oder auf die Augen (blau, groß, schöne Wimpern). Gar nicht so wenige Menschen schauen erst einmal auf die Hände.

"Sie sprechen Bände", sagte unlängst eine befreundete Psychologin und hatte sofort eine Kriterienliste parat. Nagelbeißen – oder hoffentlich nicht? Gelb vom Rauchen – oder nicht. Schwitzig – oder nicht. Schmutzige oder lange Fingernägel – oder nicht. Nagellack, und wenn ja, welcher und wie sorgfältig – oder nicht.

Vor allem der Händedruck, meinte sie verschwörerisch, spricht Bände. "Die Stärke lässt auf den ganzen Körper schließen." Und: Eine Hand sollte sich nie wie Pergament anfühlen, "weil es ja Handcremen gibt", für Männer wie Frauen gleichermaßen.

Und brandaktuell: Im Winter trocknet die Haut an den Händen schnell aus: Kälte, Heizungsluft und so weiter. Das eigentliche Problem ist die Wahl des richtigen Produktes, zumal die Preisspannen beachtlich sind. Wie in so vielen Dingen des Lebens, kommt es auf die innere Einstellung an.

Wer eine Handcreme, und das sind in erster Linie Frauen, gerne in der Handtasche mit sich trägt – und sie bei Bedarf auch gerne zeigt, wird mit der La Crème Main von Chanel eine Freude haben. Handlich und duftig ist Clarins oder – auch brandneu – die Handcreme von Eos, die rein zufällig so wie die von Chanel aussieht, allerdings nur zeitgleich entwickelt wurde.

Kiehl's und Aesop punkten bei Männern, Dr. Hauschka riecht sehr stark und in den Filialen von Rituals kann man sich die Hände mit den entsprechenden Produkten massieren lassen. Das macht Hände – erprobterweise – streichelweich. "Das wahre Alter erkennt man weniger am Gesicht als an den Händen", sagt die Wiener Schönheitschirurgin Hajnal Kiprov, die auch die schädliche Wirkung von Putzmitteln und Sonne erwähnt. Was das Altern mit Händen macht: Sie werden knochig, und die Venen treten hervor, weil das Unterhautfettgewebe verschwindet.

Gutes Fett

Wer also abseits der Handcremen eine härtere Gangart im manuellen Anti-Ageing einlegen will, könnte sich eine Unterspritzung mit Eigenfett überlegen – und zwar plus Wachstumsfaktoren, weil dann die Stammzellen im Fett an der Hand anwachsen und die Handrücken dadurch für lange Zeit aufgepolstert werden.

Auch dunkle Pigmentflecken haben auf schönen Händen wenig zu suchen. Wer daran leidet und es sich leisten kann, lässt sie sich mit einem Blitzlicht-Laser entfernen. Eitelkeit kann noch eine Facette haben: Karl Lagerfeld trägt schon seit vielen Jahren Handschuhe. Immer.

Für alle weniger Eitlen bleibt Schmieren eine Option. Es gibt nur eine Gefahr: Handcremen können süchtig machen. (Karin Pollack, RONDO, 16.01.2018)

Foto: Hersteller

Chanel La Crème Main (45 Euro)

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Clarins Crème Jeunesse des Mains (12 Euro)

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Dr. Hauschka Handbalsam (20,50 Euro)

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Kiehl's Ultimate Strength Hand Salve (17 Euro)

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Rituals Ritual of Ayurveda Hand Balm (9,50 Euro)

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Aesop Reverence Aromatique Hand Balm (31 Euro)

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Eos Handlotion Vanilla Orchid (3,99 Euro)

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Nivea Intensivcare Handcreme (3,99 Euro)